THE VISION BLEAK • Carpathia

Gothic Metal
Wer ist der Meinung, das PARADISE LOST sich mit ihren Elektroambitionen total zum Horst gemacht haben?
Einmal bitte die Hand heben.
Wer vermisst die alten TIAMAT, die auch mal auf den Kot kloppen können?
Bitte einmal aufzeigen... ah, das sind einige.
Hab ich mir gedacht.
Euch kann geholfen werden.
Mit „A dramatic poem“ ist „Carpathia“ untertitelt, wir begleiten einen jungen Mann auf seiner Reise durch ein Land voll finsterer Geschichten. Das klingt nach einem verkopften Konzept, ist aber allenfalls ein loser Rahmen für ein völlig unverkrampftes und trotzdem epischen Gothicalbum, wie man es in dieser Form lange vermisst hat.
Alte PARADISE LOST, TIAMAT, außerdem THERION und CEMETARY müssen als Vergleich herhalten, aber trotzdem schaffen THE VISION BLEAK ihren ganz eigenen Stil. Und beweisen zwischendurch, das man Frauen singen lassen kann, ohne gleich im NIGHTWISH-Sumpf zu versacken.
Episch, orchestral und düster ist „Carpathia“, stellenweise sehr eingängig und auch das Arschtreten wird nicht vergessen. Bei „Kutulu!“ schleicht sich sogar ein waschechter Mitgröhlpart ein.
Mit ihrem zweiten Album haben VISION BLEAK einen großen Schritt nach vorne gemacht und ein famoses Album für alle Düstermetaller abgeliefert, das im Augenblick seinesgleichen sucht.
August 2005
Metal OWL - 11. Nov, 15:55