Freitag, 25. Dezember 2009

MANIA • Forces of evil


Thrash


Thrash ist wieder salon- bzw. konzertsaalfähig geworden. Und auch in good ol'Ostwestfalen besinnt man sich nach zig -core-Klonen wieder auf Kuttenkompatibilität und Gas geben.
MANIA sind dabei heiße Kandidaten für einen Sitz im regionalen Thrashtriumvirat neben den alteingesessenen HUMAN PARANOID und LOST WORLD ORDER, nicht zuletzt wegen das großartigen Bandnamens.
Live hat sich das Kleeblatt bereits einige Freunde erspielt, jetzt hat man sieben Songs auf Plastiksilber konserviert, um auch die heimischen vier Wände zu erobern, was durchaus klappen könnte.
Schnörkellos und durchweg amtlich produziert groovt und kloppt man TESTAMENT - beeinflußten Thrash, der Laune macht und ohne Anlauf die Nackenmuskeln zum Zucken bringt. Simons kehlig-kotzige Stimme verleiht dem Ganzen einen Anstrich, der als Identifikationsmerkmal dient und hier und da sorgt ein klassisches Gitarrensolo für kuscheliges Achtziger - Feeling.
Zu meckern gibt es an der halbstündigen Vollbedienung eigentlich nix. Vielleicht, das sich hier und da manches zu oft wiederholt, aber Herrgott, wir reden von T-H-R-A-S-H, da kann man darüber locker hinwegsehen.
Nur über die Texte sollte nächstes Mal jemand drüber gucken, der Englisch beherrscht. Von den Schreibfehlern im Booklet mal abgesehen, sind manche grammatikalischen Vollentgleisungen schon fast peinlich (Ja, es gibt einen Unterschied zwischen "much" und "many").
Wer nicht gerade Prog-Purist ist, kann bedenkenlos zugreifen!

Path of golconda • Return


Dark Metal/Swedish death


Hoppla, ist das Satyr, der da krächzt? Die ersten Takte sind garstiger SATYRICON - Style, dann, Zack, der Wechsel auf melodischen Schwedentod und dann wird das Gaspedal durchgedrückt.
Schon der Opener macht klar, das es bei den Deutschen PATH OF GOLCONDA recht abwechslungsreich zugeht. Düster und biestig ist der gesamte Unterton des Debüts, aber das ist bis auf einen ordentlichen Wumms (produziert von Andy Claasen) dann auch schon die einzige echte Konstante. Nicht, das PATH OF GOLCONDA keinen Stil hätten, dem sie folgen, sie geben nur einen Scheiß auf daraus eventuell resultierenden Erwartungshaltungen und wildern fröhlich in klassischen und modernen Gefilden von Death und Thrash, bis hin zu Black Metal und hier und da Mathmetal - Einsprengseln. Klingt chaotisch, ist aber im Endergebnis völlig schlüssig.
Die Combo hat einige Zeit gebraucht, um einen Deal an Land zu ziehen und man fragt sich echt warum. Aber vielleicht hatte es ein gutes, nämlich das man Zeit zu reifen hatte. Ein rundum gelungenes Debüt, das zudem mit einem starken Coverartwork punkten kann.

BABYLON BOMBS • Babylon's burning


Glamrock


Das dritte Album entscheidet oft und gerne über Relevanz und Zukunft einer Band. Die MÖTLEY CRUE - Erbengemeinschaft BABYLON BOMBS legt nun ihr Drittwerk vor und wenn es danach geht, werden uns die Jungs wohl noch ein Weilchen erhalten bleiben.
Spektakulär ist was anderes, um wirklich originell zu sein ist der Zwölfer-Pack der Schweden zu identitätslos und die Produktion zu glatt. Andererseits macht der stark Achtziger-angehauchte Glamrock durchaus gute Laune und funktioniert als Zitat der großen Vorbilder ganz vorzüglich.
Knackpunkt ist allerdings bei allem Willen zum Abwechslungsreichtum, das die Platte als Ganzes keine echten Höhepunkte aufweisen kann unde so richtig im Schädel festfressen will sich eigentlich kein Song.
Letzten Endes eine gute Scheibe für Genreliebhaber und Drei-Wetter-Taft - Benutzer.

Freitag, 6. November 2009

Obsessör • Black thrashing blasphemy


Thrash/Black Metal


Na, mal wieder Bock, den Nachbarn zur Weißglut zu treiben? Oder wolltest du schon immer mal wissen, wie sich die Vertonung von Hannibal Lecters Rumpelkammer anhört?
Obsessör sind ein Seitenprojekt von ZERSTÖRER- und BEER PRESSURE - Mitgliedern.
Hier werden Gürtel ohne Patronen höchstens als Schnürsenkel benutzt, der Lieblingsfinger ist ganz klar der mittlere, "digital" kennt man nur vom Taschenrechner und SODOM hätten sich nach den ersten zwei Alben auch gut auflösen können. Oldschool herrscht!
Wer auf DARKEST HATE WARFRONT, DESASTER oder (ganz) alte SODOM und DESTRUCTION steht, wird mit dem ersten Lebenszeichen von OBSESSÖR bestens bedient.
Produktion, Artwork und fairer Preis passen.
Wer Schiß vorm Beelzebub oder Kettenfett im CD-Schacht hat, kann die Halle verlassen.
Das hier ist dreckig.
Das hier ist Metal.

Lita Ford • Wicked wonderland


Hardrock


Frau Ford ist in die Jahre gekommen, das wird wohl keiner bestreiten.
Ausser Lita herself, wie es scheint.
Auf dem quietschbunten Cover sieht sie jedenfalls aus, als wäre sie mit Möchtegern-Punkprinzessin PINK zusammengerasselt. Die Mucke ist im Grundgerüst immer noch klassischer Hardrock, allerdings angereichert mit softem Industrial und Crossover. Ach ja, und was zeitgemässes zu sagen hat die gute Frau auch noch: Amerika ist pfui, Krieg aber auch. Gähn.
"Wicked wonderland" wurde im Trio mit Ehemann Jim Gilette (immer noch eines der lässigsten Pseudonyme) und Greg Hampton komponiert, eingespielt und produziert. Drei sind in Deutschland ein Verein, aber hier fehlte definitiv noch das eine oder andere neutrale Ohr.
Zu belanglos dröhnen und plätschern die 13 Songs durch die Boxen, als das irgendwas davon ernsthaft hängen bleibt. Im besten Fall klingen Blues-Roots durch, die einen Hauch von BLACK LABEL SOCIETY und Co. aufkommen lassen.
Über weite Strecken bleibt es aber der verzweifelte Versuch an eine Generation anzuschließen, die von den Achtzigern höchstens im Geschichtsunterricht erfährt. Manchmal erinnert es an den METHODS OF MAYHEM - Ausflug von Tommy Lee, nur das dieser eine gewisse Nase dafür hatte, sich die passenden Leute ins Studio einzuladen.
Frau Ford äußert sich zum Entstehungsprozeß auf ihrer Webseite: “It’s funny, as I’ve gotten older, I’ve only gotten freakier, [...] at the end of the day, when it’s time to go to the boudoir, Jim and I are super-sexual and that’s definitely reflected in these songs.”
Wenn "Wicked wonderland" Litas Begrifflichkeit von "freaky" und wildem Sex definiert, dann möchte ich echt nicht wissen, wie sie einen ganz normalen Tag vertonen würde.
Am Ende bleibt die Erkenntnis, das knapp 60 Minuten Musik ganz schön lang sein können.

Donnerstag, 3. September 2009

Termine September/Oktober 2009

4.9.2009 - SALTATIO MORTIS + SCHELMISH @ Forum/BI
5.9.2009 - ENTER SANDMAN Metalparty @ FalkenDom/BI
11.9.2009 - MADE IN HELL Metalparty @ Tronix/BI - Brackwede
12.9.2009 - SPELLBREAKER, FLESHWORKS, METAMORPH + SANITY'S ECLIPSE @ Black Rose/BI
19.9.2009 - THRASH UNTIL YOU DROP 6 Konzert @ Kulturwerkstatt/PB
25.9.2009 - NO REMORSE Metalparty @ Ringlokschuppen/BI

3.10.2009 - ENTER SANDMAN @ FalkenDom/BI
10.10.2009 - TROUBLE + PENTAGRAM @ FalkenDom/BI
16.10.2009 - NO REMORSE Metalparty @ Ringlokschuppen/BI
17.10.2009 - DEATH METAL INFERNO Konzert @ Kulturwerkstatt/PB
17.10.2009 - DRAGONFORCE @ X/Herford
23.10.2009 - GEIST, OVERGARD, STENCH OF STYX + TALES OF HORROR @ Ringlokschuppen/BI

JEDEN FREITAG - TALES FROM THE NORTH @ Musicbox/MI

J.B.O. • I don't like Metal, I love it!


Comedy Metal


Es ist schon recht erstaunlich, wie lange die selbsternannte Rosa Armee Fraktion jetzt schon vor sich hin wurschtelt und witzelt. Mir persönlich sind die Alben der Combo immer meterweit am Arsch vorbei gegangen. Hier und da mal einen Song auf einer Party hören und zusammen im Pulk mitgröhlen war schon okay, tiefer ging mein Interesse nicht. Das wird sich auch mit vorliegendem neuen Output nicht ändern. Kann man sich im ersten Durchlauf ein Grinsen hier und da durchaus nicht verkneifen offenbart sich die ganze Schalheit des ewig gleichen Witzes bereits im zweiten Durchlauf. Ein Lied covern und mit einem silbengetreuen Nonsenstext zu veralbern genügt auf lange Distanz nicht. Das ständige Gegenargument: "Aber die können doch immerhin auch als Musiker richtig was!" kann man so auch nicht stehen lassen. Ein Eigengewächs wie "Hitler hatte keinen Sex" (was für eine neue Erkenntnis...) kann einfach nicht gegen die Coverstücke anstinken und erinnert zudem auch noch fatal an uralten Spaß-Crossover der Marke GREEN JELLY.

Dann ist das Album auch noch so ungeschickt arangiert, das die stärksten Stücke (der Titeltrack und die "D.I.S.C.O."-Variante "M.E.T.A.L") gleich zu Anfang verbraten werden und sich das Niveau dann kosequent nach unten arbeitet und in einem Block mit Ossi gegen Wessi - Liedern gipfelt, was an Einfallslosigkeit und Abgeschmacktheit nicht mal vom Rekord-Epileptiker Mario Barth getoppt werden kann. Das okaye "Es muss ein Rock durch Deutschland gehen" reicht dann am Schluß auch nicht mehr zur Versöhnung. Wer so eine Platte witzig findet guckt auch den ganzen Tag Comedy Central und sammelt Porzellanpuppen. Ich rate eher zu TENACIOUS D. oder Rainald Grebe. Die können sowas.

Montag, 8. Juni 2009

Termine Juni/Juli 2009

12.6.2009 - NO REMORSE Metalparty (GEÄNDERTER TERMIN IM JUNI!)@ Ringlokschuppen/BI
14.6.2009 - WOLVES IN THE THRONE ROOM, STENCH OF STYX u.a. @ AJZ/Bielefeld
3.7.2009 - MADE IN HELL Metalparty @ Tronix/Bielefeld
4.7.2009 - ENTER SANDMAN Metalparty @ FalkenDom/BI
23.7.2009 - OBITUARY, SPELLBREAKER & UNCOVER @ Druckerei/Bad Oeynhausen
24.7.2009 - NO REMORSE Metalparty @ Ringlokschuppen/BI
JEDEN FREITAG - TALES FROM THE NORTH @ Musicbox/MI

Mittwoch, 27. Mai 2009

HEAVEN & HELL • The devil you know


Doom/Heavy Metal


Reunions sind in der Regel eine sichere Bank, um den Finanzhaushalt für die Rockerrente zu sichern. Mehr kommt dabei in den seltensten Fällen bei raus.
Daher ist die Vorfreude auf ein neues Album von „BLACK SABBATH“ mit Dio als Frontmann eine eher verhaltene. Um so erfreulicher, das „The devil you know“ mehr als nur zufrieden stellen kann und tatsächlich mehr als die Summe der einzelnen Teile ergibt. Als hätten die erwürdigen Herren mal so eben zwei, drei Jahrzehnte Ballast über Bord geworfen, entpuppt sich das Album als ein schwarz glänzender Diamant. Dio singt wie ein manischer junger Gott und Tony Iommi zaubert sich ein Prachtriff nach dem anderen aus den Seniorenfingern.
Entsprechend dem düsteren und überraschend blasphemisch-provokantem Cover zeigen HEAVEN & HELL der heutigen Generation über weite Strecken, wo der Hammer of Doom wirklich hängt. Im Gegensatz zu anderen Slow Motion – Rockern, schaffen es die vier Herren allerdings jedes Mal, wenn die Eintönigkeit droht, das Gaspedal durchzutreten. Da ist das treibende „Double the pain“, das zu Recht zur Singleauskopplung erkorene „Bible black“, das rabenschwarze „Follow the tears“, das sogar manchem Schwarzmetaller den Schweiß auf die Stirn treiben dürfte oder der Rocker mit dem geilen Titel „Eating the cannibals“, auf der Platte ist einfach kein Ausfall zu vermelden. Hier wird das Rad nicht neu erfunden, aber die Karre amtlich aufgemotzt.
Wer auch nur im Entferntesten auf so eine Mucke steht, für den ist „Ther devil you know“ ein Pflichtkauf, zumal die Produktion organisch und wuchtig aus den Boxen knallt ohne technische Plastikscheiße.
Hol mich der Teufel!


Weitere Reviews:

ERADICATOR • The atomic blast


Thrash


Eigentlich machen sie alles richtig: guter Name, klassisches Artwork und der richtige Stil zur richtigen Zeit. Und ERADICATOR aus dem Sauerland verstehen klassischen Thrash auch durchaus kompetent zu zocken.
Leider kriegen sie es überhaupt nicht hin, einen zu begeistern und für sich einzunehmen. Nichts ist neu, originell oder zumindest mit einer eigenen Note versehen. Wenn man schon einen ausgelatschten Stil bedient, sollte man zumindest irgendetwas zum Thema hinzufügen können. Das gelingt ERADICATOR nicht. Sogar bei den Texten bedient man sich Schema F bis zum Erbrechen („Thrashing through the pit“). Dazu kommt die mangelnde Energie. „The atomic blast“ wirkt eher wie ein Geburtstagsfeuerwerk: nett anzuschauen, aber der Grad an nachhaltiger Verwüstung hält sich in Grenzen. Die Band versteht es nicht, ihre jugendliche Energie, soweit vorhanden, und die Aggression, die man für solche Mucke braucht zu transportieren. Ich hab schon Staubsaugergebrauchsanleitungen gehört, die mit mehr Power vorgetragen worden sind.
Technisch geht das in Ordnung, aber Leidenschaft ist das nicht.

LAYMENT • Traces


Powermetal


Das Sextett aus dem Ruhrpott legt mit “Traces” sein zweites Album vor. In der Basis spielen LAYMENT modernen Powermetal, reichern den Sound aber sowohl in düsterer Richtung a la SENTENCED, Folkmetal oder leicht thrashige Uptempoparts an, scheuen sich andererseits aber auch nicht poppige Sounds zu integrieren. So klingt z.B.„Break away“ schwer nach H.I.M. Es gibt Schlimmeres, aber authentisch geht anders. Ganz anders. Interessant wird es eher, wenn diese Elemente durch raues Shouting und schnellere Parts gekontert werden.
Richtige Überraschungen gibt es auf „Traces“ eher selten. Es bliebe höchstens das deutschsprachige „Feuergeist“ zu nennen, das nicht nur sprachlich einen Ausreißer auf dem Album darstellt. Im Ganzen bleibt aber trotz der hohen musikalischen Qualität nicht viel hängen, wenn man mal vom oft sehr dick aufgetragenen Pathos absieht. Reinhören lohnt sich aber durchaus.

Montag, 13. April 2009

April/Mai 2009

17. &18.4.2009 - METAL INFERNO Festival @ Kulturwerkstatt/PB
19.4.2009 - CONTRA CULTURA, TRICLOPS & support @ Pinte/HF
24.4.2009 - NO REMORSE Metalparty @ Ringlokschuppen/BI
28.4.2009 - HATESPHERE, BLOODWORK & support @ Movie/BI
30.4.2009 - TORIAN, HUMAN PARANOID & MANIA @ FalkenDom/BI
2.5.2009 - ENTER SANDMAN Metalparty @ FalkenDom/BI
9.5.2009 - GEIST (CD-Release!), AGATHA SHOT & TODTGELICHTER @ LOKation (Bahnhof)/Bad Salzuflen
22.5.2009 - NO REMORSE Metalparty @ Ringlokschuppen/BI
JEDEN FREITAG - TALES FROM THE NORTH @ Musicbox/MI

Freitag, 27. März 2009

VOLTRON • Beyond an armoured skin


Postcore/Doom

Nach dem überzeugenden Auftritt beim zweiten “Doom over Bielefeld” war ich gespannt, ob die Berliner Truppe auch auf Platte taugt. Und siehe da, es funktioniert 1A!
Eine klassische Doom-Combo sind VOLTRON nicht gerade, aber auch im Sludge kann man sie nicht ansiedeln. Sie haben eine Nische für sich gefunden, die nicht viele Bands besetzen (können). Bereits auf der Bühne fiel einem der Verweis auf EARTH CRISIS quasi vor die Füße, der zähe Sound und das kehlige Organ von Dionysos Tinnitus (!) bringen den Hörer auf NINE als weitere Referenz.
VOLTRON setzen nicht auf schiere Wucht, sie haben sich einen sehr eigenen und differenzierten Sound kreiert und obwohl es immer mal wieder Genre-typische Ruhephasen gibt, sind ellenlange Soundteppiche eher die Ausnahme. Gleichzeitig hat der Fünfer einen angenehmen Hang zu Pathos und Dramatik, was den 7 Songs trotz des bodenständigen Sounds eine gewisse majestätische Würde verleiht.
Schade ist, das die Texte nicht im Booklet abgedruckt sind. So fällt es schwer, ob der Humor der Truppe sich auch darin wiederfindet. Denn alleine die Namen der Mucker sind schon Gold wert: J.R.Lavendel, Kerry Klong, Nik Hyakujuu-ou, Mars Brennen und erwähnter Dionysos Tinnitus sind abseits der Bühne sehr angenehme Menschen und haben mich jetzt auch auf CD für sich einnehmen können.
Sehr empfehlenswert!

Montag, 16. März 2009

DOOM OVER BIELEFELD II

FalkenDom Bielefeld, 14.3.2009

Mit HOLY HYDRA, VOLTRON, DUST und TONER LOW


Passend zum Motto des Abends bin ich ein wenig zu langsam und bekomme von HOLY HYDRA nur noch die letzten beiden Songs mit. Aber die hinterlassen Eindruck! Schon weit über den Parkplatz vorm FalkenDom haben die Bässe der Combo die Luft vibrieren lassen. Die für SUMA eingesprungenen Saarländer überzeugen mit angenehm primitivem und tonnenschwerem Sound. Nur der Bandname mit dem Doppel - H - Logo bereitet mir ein bisschen Kopfschmerzen. Man könnte auch mal ein wenig sensibler agieren.
Mit sensibel haben allerdings auch die Berliner VOLTRON nix am Hut und das ist gut so. Auf ihrer CD "Beyond an armoured skin" prangt ein Dürer - Nashorn als Logo und ebenso brachial ist der Sound der Truppe. Allerdings sind sie mehr im Postcore als im Metal anzusiedeln, erinnern oft an EARTH CRISIS und Konsorten. Dabei kopieren sie aber nicht, sondern haben durchaus ihre eigene Nische gefunden. Soweit die Slow Motion - Mucke das zulässt agiert das Fünfergespann sehr spielfreudig, was vom Publikum gebührend honoriert wird.
Nach der Umbaupause füllt sich der Saal überraschend fix bis zum Stehkragen. Obwohl, wundern tut's eigentlich dann doch wieder nicht. Schließlich spielt als nächstes OWLs Doominstitution DUST und feiert ihr 10-jähriges Bestehen. Leider gibt es außer Sänger Ollis Plauze, die langsam ein bedrohliches Eigenleben zu entwickeln scheint keine besonderen Jubiläumsspecials. Dafür ist der Sound bei den ersten beiden Songs richtig mies, ein Fakt der sich als roter Faden durch den ganzen Abend zieht. Von anderen Konzerten im Dom weiß man: das muss echt nicht sein!
Bei DUST kommen permanenten Feedbacks hinzu, die findige Besucher beim verzerrten Bass orten und das ganze Konzert über immer wieder bis an die Zahnwurzeln nerven und nicht wenige aus dem Saal vertreiben. Schade, denn musikalisch ist der "psycho-aggressive" Doom von DUST wieder mal eine Bank.
Zum Schluß wird's dann psychedelisch. Eine illuminierte Bassdrum und schicke Drogenfilmprojektionen, eine Bassistin mit Dreads, der Drummer mit Pilotenbrille und der schmale Typ an der Gitarre mit Darkthroneshirt versprechen ein interessantes Gemisch. Und tatsächlich schaffen es die Holländer trotz des fortgeschrittenen Abends nochmal die Aufmerksamkeit auf sich und die größtenteils instrumentale Mucke zu ziehen. Eigentlich müsste man sich bei sowas auf einen flauschigen Teppich setzen und staunen. Ganz großes Kino, aber dabei auch heavy und fern jeder Hippieattitüde. Trotz fehlender Kommunikation mit dem Publikum schaffen es TONER LOW sowohl einen Bassausfall, als auch den Wechsel einer gerissenen Gitarrensaite zu überspielen, ohne das Publikumsflucht einsetzte. Respekt!


Dust

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Toner Low

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Ich muss dem Schreiberling leider zustimmen. Ich war...
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