Reviews STU

Dienstag, 17. Februar 2009

TORIAN • Thunder times


Powermetal

Der Paderborner Fünfer bleibt sich auch auf dem zweiten Longplayer treu: klassischer Powermetal mit Thrashanleihen und Texte über Drachen und schlechtes Wetter. Aber ansonsten hat sich seit „Dreams under ice“ im Hause TORIAN einiges getan. Das Songwriting ist deutlich fortgeschrittener und abwechslungsreicher, Fronter Marc hat sich weiterentwickelt und variiert viel mehr, die Produktion ist deutlich professioneller und das Cover sieht nicht aus wie ein pastellfarbener Alptraum aus den Achtzigern.
„Thunder times“ ist ein starkes Album geworden, einen Ausfall gibt es nicht zu vermelden. Dafür stechen mit „Stormbringer“ und „Dragonfire“ veritable Quasihits heraus. Gerade bei letzterem fällt allerdings TORIANs Schwäche auf den Punkt zu kommen ins Auge. Insgesamt hätte einigen Songs eine Verknappung ganz gut getan, so das nun hier und da unnötige Längen entstehen, wo ansonsten manche Riffs sofort im Gehörgang kleben bleiben würden. Bei einem recht atempausenfreien Album wie „Thunder times“ würde es definitiv nicht schaden, wenn es kürzer ausfällt.
Aber davon sollte sich kein Fan des traditionellen Metal abhalten lassen in die Scheibe zumindest reinzuhören. Ein starkes Stück und einige der Songs werden mit Sicherheit live eine ganze Horde bzw.Legion zum Mitgröhlen und Abgehen animieren. Den Rezensenten eingeschlossen!



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Montag, 29. Dezember 2008

SPELLBREAKER • Rising from the dark


Melodic Death


Hoch her ging es bei SPELLBREAKER seit ihrer Debüt – EP "More". Inzwischen ist das Bandkarussel aber (hoffentlich) zum Stillstand gekommen und in der aktuellen Besetzung hat man den Achterpack "Rising from the dark". Als erstes fällt auf, das der Vierer ohne Steuermann sich vom früheren Viking-Bezug freischwimmt. Vor allem die vermehrt eingestreuten melodischen Parts machen sich gut im Gesamtbild. Neuzugang Lance, der neben dem Bass auch gleich den Gesang übernommen hat gibt dem Ganzen mit seinem kehligen Organ die benötigte Bösartigkeit, kann aber auch in den cleanen Parts überzeugen. Nur im Refrain von "Spell of doom" neigen meine Fußnägel dazu sich aufzurollen. Dafür geben bei "Die nameless" meine Knie nach. Großartige Hymne, das.

Soundmässig stehen immer noch AMON AMARTH Pate wobei sich in den Gitarrenläufen auch immer wieder IRON MAIDEN einschleichen, was nicht die schlechteste Kombination ist. Stellenweise ist der Sound leider nicht durchgängig so zufriedenstellend wie auf dem Vorgänger, was sich besonders beim Opener und der ziemlich verhunzten Neuauflage von "March to hell" niederschlägt. Warum letztere noch unbedingt mit drauf musste, bleibt mir schleierhaft.

Alles in allem zeigen SPELLBREAKER, das ihnen die Besetzungswechsel nix anhaben konnten und noch Zeit und Platz für Weiterentwicklungen blieb. Daumen hoch.



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Freitag, 12. Dezember 2008

UNLEASHED • Midvinterblot


Viking Deathmetal

Der Titel lässt es erahnen: die Speerspitze des nordischen Todesblei lässt nichts anbrennen und bleibt seiner Linie weiterhin konsequent treu.

Was Intergrität und Konsequenz angeht spielen die Schweden durchaus in einer Liga mit MOTÖRHEAD. Was soll man zum neuen Album sagen? Soll man sagen, das es von Anfang an in die Fresse haut wie ein amoklaufender Rasenmäher? Ihr wisst schon, diese großen Teile zum Draufsitzen, von Tim Taylor getunt und mit Killernieten am Chassis. Das es nicht an Midtempowalzen mit hochgradigem Ohrwurmfaktor mangelt? Das die anscheinend so simplen Songs gespickt sind mit feinsten Breaks und formidablem Arrangements? Das der Titeltrack, "We must join with him" (gemeint ist Sauron, der alte Stoffel) oder "I have sworn allegiance" echte Hits sind? Das es UNLEASHED immer wieder schaffen, noch einen draufzusetzen? Das Valhalla und Mordor hier wieder einmal ihre würdigen Barden gefunden haben? Muss ich euch erzählen, das "Midvinterblot" ein weiteres Juwel in der Krone der Viking Death – Könige ist?

Nein, Quatsch, das muss ich euch gar nicht erzählen. Ich stell mich lieber wieder in breitbeiniger Positur vor meine Anlage und lasse eine dreiviertel Stunde lang meine Matte kreisen. Raise your horns and obey the kings, warriors!

September 2006

UNION MAC • Lost in attraction


Heavy Rock/Melodic Metal

UNION MAC sind ein neuer Name in der großen Metal- und Rockfamilie, aber die Band klingt auf ihrem Debüt wie eine ganze Horde alter Hasen.

Die ersten Klänge des Albums lassen zunächst schlimmes befürchten aber auf einige Takte Keyboardgenudel folgt die Erkenntnis, das die Welt zwar nicht auf eine Band wie UNION MAC gewartet hat, aber jetzt wo sie da sind, wäre es dann doch schade, auf sie zu verzichten. Die Band versteht es, dem ziemlich abgegrasten Feld zwischen Achtziger – inspiriertem Stadionrock und melodischem Metal durchaus einige frische Aspekte abzugewinnen. Nebenher haben Songs wie "Lost in attraction", "I am" oder "I can’t believe" echte Ohrwürmer am Start. Und da keine Ausfälle zu beklagen sind, ist "Lost in attraction" ein echter Tipp für Leute, die mal eine neue Band kennen lernen wollen.

März 2007

UNCOVER • In blood we stand


Melodic Death/Modern Metal

UNCOVER, die Abbruchtruppe aus Bünde hat mal wieder ein paar Vorschlaghämmer im Angebot, um die nachbarschaftliche Infrastruktur mal ein bisschen auf Vordermann zu bringen.

Auf ihrer fünften Produktion in Eigenregie hauen uns die Vier eine fulminante Mischung aus melodischem Todesblei und modernem Metal um die Ohren. "In blood we stand" eröffnet ohne Umschweife mit einem ohrwurmigen Gitarrenlauf, bevor der erste Nackenbrecher klar Schiff macht und die Richtung weist: neben klasse Melodien herrschen vor allem groovige Moshparts. Bisweilen klingen da sogar diverse Mathmetal – Einflüsse an. Mit abwechselnde gegrunztem und cleanem Gesang bohrt sich der Song schon recht unwiderstehlich ins Gehör. "Taste on my lips" geht mehr in die klassische Richtung, bietet aber erneut durch den Gesang eine moderne Zusatznote. Schon fast episch klingt "Weapon of dislike" zu Anfang, bevor clevere Breaks für ordentlich Durcheinander sorgen. Vorhersehbar ist was anderes. Noch ’ne Waffe: "Knife" ist sehr kompakt und knallt mit tierischem Midtempo aus den Boxen. Perfekt, um die Wohnung der ungeliebten Ex-Freundin zu zerlegen. "Soundtrack of my life" ist nicht nur wegen der semi-akustischen Gitarrenparts der poppigste Song. Auch die Melodielinien kleben sofort im Ohr wie Zuckerwatte. Trotz Ballerparts ein cooler Kompromisssong, wenn die Emocorefreundin mal wieder die Mucke im Auto bestimmen will. Zum Schluss wird noch mal Gas gegeben. "Grapes of wrath" sorgt endgültig dafür, das man die Haare nicht wieder gekämmt kriegt.

"In blood we stand" ist sauber produziert, hat ein gutes Artwork und knapp 27 Minuten Kracher ohne Ausfälle und Kasperkram zu bieten. Es gibt eigentlich keinen Grund, sich das Ding nicht zuzulegen!

Februar 2007

UFO • The monkey puzzle


Hard Rock

Das UFO ist mal wieder gelandet! Im aktuellen Line-up mit Phil Mogg, Pete Way, Vinnie Moore, Paul Raymond und dem frisch zurückgekehrten Andy Parker an den Drums versucht die Band das "Monkey Puzzle" zu lösen.

Fragt mich jetzt bloß nicht, was ein Affenpuzzle ist, ich weiß es nämlich nicht. Aber es muss ziemlich spaßig sein, denn so frisch und mit offensichtlicher Spielfreude hat man die Band schon länger nicht mehr erlebt. Gut, nach mehr als dreißig Jahren gibt man natürlich nicht mehr so Vollgas wie die Jungspunde, aber dafür wird auch mal die Slideguitar rausgeholt ("Hard being me"), was den Sound in die Nähe des Aussirocks rückt. Das steht UFO ziemlich gut. Und auch sonst regiert deeper Blues das beinahe doppelte Sixpack (klingt besser als "elf Lieder", oder?). Und dabei muss ich an Lemmy denken: "Wer den Blues nicht kapiert, kann keinen Rock'n'Rollspielen."

Eine Eigenschaft, die vielen modernen Bands abgeht, aber UFO sind nun mal nicht modern und das ist ganz gut so. "Heavenly body", "World cruise" oder "Rolling man", das sind Songs die im Stadion ebenso gut funktionieren wie in einem schmierigen Stripclub. "Some other guy" kommt Dank E-Piano und Mundharmonika fluffig wie Whiskeymousse (gibt’s das? Könnte ’n Renner werden, vor allem bei Lemmy...), "Black and blue" und "Down by the river" taugen auch für die großen Rockposen und was zum Kuscheln mit der Motorradbraut des Herzens gibt es ebenfalls.

UFO haben ein dynamisches und starkes Rockalbum abgeliefert, wie man es von ihnen vielleicht gar nicht mehr erwartet hat. Rauf auf’s Bike, Kopfhörer in die Ohren und dann die long hot road (das wäre bei uns die A2...) hinab in den Sonnenuntergang gefahren.

September 2006

TRISTANIA • Illumination


Gothic Metal

Die Norweger von TRISTANIA hatte ich bisher eher nicht so auf meiner Rechnung stehen. Daran wird auch "Illumination" nicht allzu viel ändern.

Seien wir doch mal ehrlich: wer braucht noch episch – düsteren Gothicmetal mit weiblichem Geträller? Das hatte man in letzter Zeit beleibe genug, zumal TRISTANIA mit ihrem fünften Output nichts Neues hinzufügen können. Auf der Haben-Seite muss man ihnen einen von Waldemar Sorychta druckvoll produzierten Sound attestieren sowie ein solides Songwriting und gute Arrangements. Allein, es packt mich nicht. Kein Song sticht besonders heraus und auch nach mehreren Durchgängen wächst da nichts. Zu gleichförmig und routiniert kommt die Mucke daher. Einige schöne Momente wie das durchaus ansprechende Duett in "The ravens" reichen nicht, um "Illumination" in die Liga der Pflichtkäufe zu katapultieren. Wer nicht genug von dem Sound bekommen kann, soll ruhig zugreifen, schließlich gehören TRISTANIA nicht gerade zum Bodensatz des Genres. Alle anderen können sich das Ding sparen. Auch wenn Frontfrau Vibeke in etwa so aussieht, wie ich mir meine nächste Freundin vorstelle….

Januar 2007

TRAPJAW • Virushuman


Modern Thrash/Death

Der Mensch ist ein parasitäres Wesen. Er beutet seine seine Umwelt aus und wenn er alles geplättet hat, zieht er weiter, um woanders zu plätten. Es gibt einen anderen Organismus auf diesem Planeten, der genauso handelt: den Virus.

Wieder was gelernt. Und weil der Mensch so aasig ist, sind TRAPJAW auf ihrem Langeisen „Virushuman“ so schlecht gelaunt. Das sich langsam aufbauende Intro täuscht kühlen Groove vor, dann: Cut. Vollgas. Gehämmer zwischen Thrash und Death und dazu Mareks wütende Vocals. Der menschliche Virus macht keine Gefangenen. Das Bielefelder Trio lässt keine Zweifel offen, sondern knallt dem geneigten Hörer fünfzig Minuten Hass um die Ohren.

Mit geschickt gesetzten Breaks und eingängigen Refrains sorgen TRAPJAW dafür, das trotz hohem Vollgasanteil aber keine Stumpfheit oder gar Langeweile aufkommt. Vielmehr habe ich nach dem letzten Song stets das Gefühl: „Wie, schon vorbei?“ und drücke noch mal auf PLAY.

Die Combo hat sich definitiv Mühe gegeben. Das fängt schon mit dem schicken Artwork an (das Vieh auf dem Cover erinnert an die letzten RAGE-Alben). Auch produktionstechnisch kann man nicht meckern, gelegentlich wird es aber etwas dumpf und die Drums sind sehr klar produziert, was vor allem bei der Snare Geschmackssache ist. Aber damit hatten ja auch schon die Thrashmillionäre METALLICA auf „St.Anger“ zu kämpfen.

Musikalisch erwartet den Konsumenten ein Gewitter par exellence, das durch groovende Parts und sehr coole lange Soli aufgelockert wird. Dazu noch ein paar Einspieler, fertig ist der Lack. Für alle Fans des gepflegten Nackenbruchs Pflicht.


Januar 2006

TORIAN •Into the winter


Powermetal

Keine Ahnung, was die Labels rumheulen, es gäbe keinen guten Nachwuchs. Was mir in Form des vorliegenden Demos unter der Prämisse "vielleicht willste ja mal reinhören" in die Pfoten geflattert ist braucht den Vergleich mit professionellen Bands nicht im Geringsten zu scheuen.

Ich gebe es offen zu: Ich bin begeistert! Torian aus Paderborn sind ein Haufen Jungspunde, die alten Recken der Marke Helloween, Iced Earth oder Maiden zeigen, was Sache ist. Na jut, den Metal neu erfinden sie nicht, im Gegenteil. Ähnlich wie Hammerfall bedienen sie sich altbewährter Schemata des Speed- und Powermetals, um daraus ihre ganz eigenen Ohrwürmer zu basteln. Und das die drei Songs von "Into the Winter" wie Toffee in der Tasche im Ohr kleben bleiben ist unbestreitbar.

Der einzige Verbesserungsvorschlag: mehr Profit aus den teilweise sehr konträren Einflüssen der einzelnen Bandmembers ziehen. Ansonsten steht den Jungs nix im Wege. Und wenn ich selber ein Label gründen muss!!

März 2004



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TORIAN • Dreams under ice


Powermetal

Es bleibt frostig im Universum der Paderborner. Nach dem fulminaten Demo "Into the winter" nun also das richtige Debüt "Dreams under ice".

Das man auf eine Verpflichtung durch eine Plattenfirma bei TORIAN nicht lange zu warten brauche, hab ich damals ja schon prophezeit. Die italienischen Bombastvermarkter von Underground Symphony Records haben sich nun also die Truppe gekrallt und ins Westwoodstudio geschickt, um das erste Langeisen zu schmieden.

Alles in Butter also? Leider nicht. "Dreams under ice" klingt nach Geldmangel und Zeitdruck. Besonders merkt man das bei den drei Tracks (Torian, Into the winter & Born to win), die man bereits vom Demo kannte und die dort BESSER klangen. Merkwürdige Fadeouts und seltsame Schnittüberblendungen klingen, als hätte jemand die Platte mit dem Magix-Musicmaker nachbearbeitet. Sowas stört den Genuss doch erheblich. Die Produktion selber schwankt ebenfalls bedenklich. Bisweilen geht das voll okay, aber manches mal fragt man sich, ob da überhaupt jemand an den Reglern saß.

Die Stimme und die Drums viel zu weit vorne, die Gitarren labbern irgendwo im Hintergrund. Über Studioboxen mit entsprechenden Möglichkeiten nachzuregeln klingt das super, aber auf der heimischen Anlage kackt da einiges ab.

Das ist natürlich schade, denn auch die sechs neuen Songs zeigen trotz allem ein grosses Potential bei Torian. Vor allem "Mind the danger" und und der Opus "Souls of Fire" lassen hoffen. Für Abwechslung sorgt auch das thrashige ""Late Revenge", bei dem man Sänger Marc allerdings n büschen Hall auf der Stimme hätte gönnen können. Auch die Vorstellungen der Gitarrenfront sind gewohnt 1 A.

Was bleibt ist Zwiespalt. Ideal wäre es, die Kiste einfach nochmal abzumischen. Aber das liebe Geld... Ich bleibe trotzdem Fan!

Juni 2005



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