WITCHCRAFT • The alchemist

70s Rock
Wenn eine Combo CATHEDRALs Lee Dorian dazu bringt, sie auf ihrem Rise Above – Label zu signen und Phil Anselmo (ex-PANTERA/DOWN) und Pepper Keenan (C.O.C./DOWN) sich als Fans outen, dann erzeugt das natürlich eine gewisse Erwartungshaltung.
Um so überraschender, das Album Nr.3 der mir bisher völlig unbekannten Schweden zu Anfang eher unspektakulär an Pseudorocker wie MANDO DIAO erinnert. Aber bereits nach der ersten Strophe löst sich mit dem Einsetzen der Eric - Clapton - Gedächtnisgitarre der Zweifel in Luft auf: WITCHCRAFT sind kein gähniger ME – Mainstream, sie rocken retro as fuck!
Was WOLFMOTHER für die Fraktion der Garagenrocker der Marke MC5 sind, das stellen WITCHCRAFT für die Fans von CREAM bis BLACK SABBATH oder auch HAWKWIND dar. Das ist zwar kein Heavy Metal, aber ohne diese Mucke hätte es Stilrichtungen wie Doom oder Prog nie gegeben. Und das Quartett versteht es, den Spirit der vergangenen(?) Tage perfekt einzufangen und in das Heute zu übertragen. Obwohl sich die Spielzeit mit gut 43 Minuten (fast) an die Vinylspielzeit hält, bieten WITCHCRAFT ein Auf und Ab an Stimmungen und Ideen. Es kommt nicht nur keine Langeweile auf, die Platte sprüht nur so vor Abwechslung und Ideen und selbst wenn bei "Remembered" ein Saxophon dudelt, wie es eigentlich verboten gehört, passt das 100%ig. Dazu kommt eine vollkommen ProTool und Digitaltechnik – freie Produktion, die man so warm und echt heutzutage leider viel zu selten hört, so das es für WITCHCRAFT in einer gerechten Welt eigentlich nur einen Weg geben kann: nach oben. Das hier ist zeitlos und es ist groß.
September 2007
Metal OWL - 13. Nov, 03:21