LUNA FIELD • Diva

Epic Deathmetal
So kann man sich vertun. Die Aufmachung der „Diva“ erinnert nämlich sehr an eine Mischung von Marilyn Manson und Cradle of Filth.
„Aha,“ denkt der geschulte Besserwisser, „Böse Musik für kleine Mädchen.“
Pustebierblume.
Das einzige was an obengenannte Musici erinnert ist der gelegentliche Einsatz von Keyboards. Ansonsten herrscht Breitbanddeath der geilsten Sorte. LUNA FIELD erinnern an eine Mischung aus BERZERKER, HYPOCRISY und bessere CREMATORY.
Das „Diva“ erst das zweite Album der Deutschen ist, merkt man ihnen zu keinem Zeitpunkt an. Statt sinnentleert rumzuprügeln sind die Songs eingängig und trotzdem vertrackt aufgebaut. Zwischendrin sorgen Blastbeats für durchgepustete Ohren, so das auch die straighten Totschläger kaum was zu meckern haben.
In der Mitte wird das Album bisweilen etwas langatmig, aber Tracks wie „Kill Bastard Kill“ (Songtitel des Monats!), „Full Vanity Fair“ oder das abschließende, großartig getragene „Diva Messiah“ verraten Klasse.
Wenn man sich das Ganze so anguckt, ist der anfangs nahe gelegte Vergleich vielleicht doch nicht so daneben. Zwar gehen LUNA FIELD nicht soviel Kompromisse ein, aber von Ambition und Auftreten her könnten sie für den Deathmetal das werden, was Manson für Industrial und Cradle für den Black Metal sind: ein allseits geliebter Kompromiss. Und das ist definitiv nicht abwertend gemeint. Wenn die Jungs bei Stange bleiben, könnten sie echt groß werden.
August 2005
Metal OWL - 1. Jan, 18:49