GOREGATE • One bullet left

Progressive Deathmetal
GOREGATE aus Minden sind schon eine ganze Weile aktiv. 1991 hat sich die erste Formation, damals noch unter dem Namen GOMORRHA zusammengefunden. Sechs Jahre hat die Identitätsfindung gedauert, dann brachte man mit „All beauty must die“ die erste Scheibe in Eigenregie raus. Inzwischen ist ein zweites Album und ein gutes Jahrzehnt ins Land gezogen und mit „One bullet left“ liegt das dritte (eigenproduzierte) Album vor.
Einfach gesagt: es geht um Krieg. Allerdings nicht ganz so begeistert wie die Kollegen BOLT THROWER oder MARDUK. Vielmehr folgt das Album einem kriegskritischen lyrischem Konzept, das durch das schöne Bookletartwork kongenial unterstrichen wird.
Schade nur, das GOREGATE sich mit der Produktion der Musik nicht soviel Mühe gegeben haben. „One bullet left“ wurde im Proberaum eingehämmert und das hört man leider auch. Der Sound ist stellenweise sehr dumpf und das Schlagzeug hat die Durchsetzungskraft von eingeweichten Butterkeksen. Besonders die Snare nervt bisweilen, weil sie klingt, als würde jemand Nägel einschlagen. Sehr kleine Nägel. Mit einem Aluminiumhammer. Nein, unhörbar ist es nicht und ja, irgendeiner brüllt wieder: „Alter! Is’ Underground!“ Ich aber brülle zurück: „Leck mich am Arsch! Die Songs haben besseres verdient!”
Die sind nämlich klasse. GOREGATE spielen einen bösen Metal, den ich eigentlich nur aus Verlegenheit als progressiven Todmetall bezeichne. „Warmetal“ würde auch nicht passen, das klingt zu verherrlichend (siehe oben). Manchmal klingt das sehr nach AMORPHIS der „Thousand lakes“-Ära. Immer wieder tanzen Akustikgitarren aus der Reihe um die heavy Parts zu kontrapunktieren und das Album als solches wird von drei lyrischen Unterbrechungen unterteilt. Alles sehr ambitioniert und alles sehr kompetent gemacht. Jungs, geht ins Studio! Oder: Plattenfirmen! Draufstürzen!
April 2006
Metal OWL - 1. Jan, 19:03