HROMOVLAD • Ohňa hlad, vody chlad

Pagan Metal
Huch, es brennt ein Strohmann in des Waldes See... Das riecht nach urtümlichen Riten. Und wahrhaftig, Black Metal – Puristen und überzeugte Folkhasser dürfen sich guten Gewissens mit Grausen abwenden. Bereits im zweiten Song schlägt die fiese Flöte zu und bildet den fröhlichen Kontrapunkt zu aggressivem Schwarzmetall. Da stellt sich einmal mehr die Sinnfrage nach bösem musikalischem Tun, wenn dann Elemente mit eingebracht werden, die besser zu einem Kindergeburtstag auf Ronja Räubertochters Burg passen würden.
Die Frage ist schnell beantwortet: love it or hate it, dazwischen gibt es eigentlich nix. Und wer mit so einer Art Mucke was anfangen kann, sollte auf jeden Fall mal die Viererbande von HROMOVLAD anchecken, denn im Gegensatz zu den meisten Genrekollegen tummeln sie sich nicht im finnischen Wald, sondern gehören zum Volk der Slowaken, in dessen Idiom die Songs intoniert werden (Eine Übersetzung ins Englische findet sich im Booklet). Damit haben sie zumindest einen gewissen Exotenbonus inne.
Leider nützen HROMOVLAD ihre Wurzeln nicht konsequent aus. Bis auf den Einsatz von Percussion, Mundorgel, Pfeifen und Flöten ist wenig von der speziellen Magie slawischer Musik zu hören, der oft etwas wunderbar schwermütiges anhaftet. Und der Pagan Metal der Combo als solcher unterscheidet sich wenig von den Genrekollegen. Da hilft auch der starke Titeltrack wenig. Gut gemacht, aber davon gibt es einige.
Dezember 2007
Metal OWL - 2. Jan, 01:27