HUMAN PARANOID • Breed of Cain

Thrash
HUMAN PARANOID holen zum Erstschlag aus. Nach dem 2004er Demo „Pathogenes of war“ und zahlreichen bejubelten Gigs wurde es Zeit für ein erstes Rennen über die volle Strecke. Das Warten hat sich durchaus gelohnt.
Der Bastard hört auf den Namen „Breed of Cain“ und ist ein wirklich fieser Straßenköter. Erneut haben HP ihren Oldschool-Thrash in Eigenregie ins Aufnahmepult gebrettert, aber im Vergleich zu „Pathogenes..“ hat sich soundmäßig einiges getan. Elf Geschosse werden dem geneigten Hörer vornehmlich mit Vollgas um die Ohren gehauen, ohne das man die fette, aber oft auch sterile Produktion eines „Profis“ vermisst. Der räudige Sound passt erstklassig zu den hasserfüllten kehligen Vocals von Fronter Phil und in keinem Moment klingt das Instrumentarium schrottig oder schwachbrüstig.
Obwohl Aggression als Oberbegriff über dieser Scheibe schwebt haben es HP mit Songs wie dem Titeltrack, „Human/Paranoid!?“, „Faceless killer“ oder „Thrash till death“ auch so manchen Ohrwurmkandidaten am Start. Von „Pathogenes..“ hat es nur „Butcher me“ rübergeschafft, alle anderen Tracks sind neu.
Das hier kein einseitiges Geschrabbel zelebriert wird unterstreicht „Schöne Jugend“, dessen Text vom expressionistischen Dichter Gottfried Benn stammt. Wenn man bedenkt, das dieses Gedicht schon über siebzig Jahre auf dem Buckel hat, dann sollten sich einige Möchtegern – Splatterbands mal umgucken. Ebenfalls aus der Reihe fällt die Alternative Version von „Human/Paraniod“, bei der Phil Unterstützung durch die RAUMLOS – Sängerin Rosie erhält. Das Arrangement gibt dem Song schon fast die Züge eines Gothictracks.
“Breed of Cain“ ist eine durchweg coole Scheibe geworden, die übrigens auch vom Artwork her zu gefallen weiß. Wer sich das Teil nicht zulegt ist entweder Thrashverachter, taub oder unzurechnungsfähig. „Are you paranoid?“ Yes, I am.
März 2006
Weitere Reviews:

Metal OWL - 2. Jan, 01:29