INTERDICTION • War fetish

Deathmetal/Thrash
Im 10.Jahr ihres Bestehens veröffentlichen INTERDICTION mit "War fetish" ihren vierten Longplayer. Da ist ein "Happy birthday" durchaus schon mal angebracht. Der neue Silberling mit dem sehr unmetallischen Cover wird unter dem kultigen Signum "Hackflesh Records" in Eigenregie vertrieben.
Die Band hat einen langen Weg hinter sich: in Bielefeld gegründet zerfiel das Line-Up nach gut fünf Jahren und die Band wurde von Sebastian Wronker (git.) im Alleingang weitergeführt und nach Dortmund umgesiedelt. Dort fand er neue Mitstreiter, so das INTERDICTION heuer wieder in voller Zahl antreten kann. Aber kann sich bei soviel hin und her überhaupt die Identität der Band erhalten? Ja, das geht durchaus. Wie gewohnt ballert sich die Combo durch Deathmetal mit Thrashkante, zumeist im Midtempo stampfend und groovend, GOREFEST nicht unähnlich. Hier gibt es kaum technisches Hochgeschwindigkeitsgefrickel, hier wird die Daumenschraube Stück für Stück angezogen. Natürlich geben sie zwischendurch auch mal Gas, aber am besten sind sie tatsächlich, wenn sie die Abrissbirne langsamer kreisen lassen.
Value for money: insgesamt 15 Tracks beinhaltet "War fetish". Die Produktion ist für eine Eigenschmiedung recht amtlich. Da kann man die Anlage auch mal richtig weit aufdrehen, um den Nachbarn zu ärgern. Das nicht jede Nummer ein Hit ist: geschenkt. Im Gegenzug ist auch kein Ausfall zu vermelden, dafür aber einige echt starke Nummern. Auch die Coverversion von "Never let me down again" besteht den Hörtest. Da verzeiht man auch den etwas merkwürdigen letzten Track (Eierabkneifen für Romantiker?).
Insgesamt ist "War fetish" eine runde Sache geworden, die es durchaus verdient hätte, über eine reguläre Plattenfirma veröffentlicht zu werden.
November 2006
Metal OWL - 2. Jan, 01:39