DANZIG • Circle of snakes

Dark Rock
Hat den eigentlich noch irgendjemand auf seiner Rechnung?
Viel zu lange liegt jetzt schon die letzte relevante Veröffentlichung des Schinkengotts zurück und viel zu viele Peinlichkeiten des Goth-Knödlers haben seither die Fangemeinde beständig schrumpfen lassen.
Einst Coverboy der Metalzines und mit Headlinerstatus auf allen Festivals versehen, dümpelt Danzig inzwischen im unteren Mittelfeld herum.
"Circle of Snakes" lässt dann allerdings doch noch hoffen. Zunächst mal fällt auf, das die dämliche Durchnummerierung der Alben inzwischen der Vergangenheit an gehört und auch das Cover erinnert an glanzvollere Zeiten.
Aber bevor der erste Song zuende geht ist man schon wieder am Mosern. Die Produktion, wenn man sie den so nennen mag, ist nur als matschig zu bezeichnen. Der Sound erinnert schwer an Desertrockbands mit zuwenig Budget. Aber darüber mag man hinwegsehen, schließlich passt ja auch irgendwie zum schleppenden Tempo der Songs.
Finster und drohend kommen die neuen Songs daher. Nun war der Evil Elvis noch nie für frohe Polkamelodien bekannt, aber so treibend wie schwarze Lava hat man ihn schon lang nicht mehr erlebt. Einen Teil dafür wird wohl auch der recht unverwechselbare Tommy Victor (Prong) an den Gitarren beigetragen haben.
Ja, "Circle of Snakes" ist tatsächlich mal wieder eine Danzig-Platte, die man sich komplett anhören kann, auch wenn sie mit der ersten drei Alben des "Meisters" nicht mithalten kann. Dafür fehlen dann doch ein paar zündende Ideen. Und ein vernünftiger Sound.
Es bleibt zu hoffen, das Danzig mal wieder ein bisschen Geld mit "Circle..." verdient. Gemessen an den grottenhässlichen Schnallen, die sich im Booklet räkeln muss es ihm echt dreckig gehen...
September 2004
Metal OWL - 2. Jan, 01:57