DARKEST HATE WARFRONT • The aftermath

Thrash/Black
Aus Brasilien kommen mal gerne die Harten und die schlecht gelaunten. Nix mit Copacabana und Carneval unterm Zuckerhut. Zumindest was den Metal angeht. Das südamerkanische Land ist seit jeher ein Garant für extreme Knüppelkapellen und die "Frohnaturen" von DARKEST HATE WARFRONT bilden da keine Ausnahme.
Auf ihrem Zweitwerk "The aftermath" frönt der Fünfer aus Rio de Janeiro Oldschool - Thrash mit einer ordentlichen Kante Black Metal. Aggressiv2, düster wie ein Kuharsch von innen und mit einem Sound, der jedem Klangfetischisten die Klöten schrumpfen lässt. Nein, für Schöngeister ist das hier nix. Das Zehnerpack Songs birgt kaum einen Augenblick der Ruhe, über die gesamte Spielzeit wird das Gaspedal bis zum Erbrechen durchgedrückt. Erbrechen? Ne, eigentlich nicht wirklich. Denn anstatt sich wie so manch Kollegen in einem musikalischen Chaos zu verirren, das einizg dazu dient, möglichst hart und evil rüberzukommen, sind DHW trotz ihres extremen Sounds kompetente Songwriter. Sicher, mögen muss man das, aber wer auch nur ein bißchen auf Thrash steht, der wird bei einem Groovemonster wie "When the warfront arises" die Löffel aufsperren. Wütende Raserei mit System nennt man das. Und trotzdem ist es auch irgendwie Punk, ist die Attitüde "Fickt euch doch alle mal" in jedem Riff allgegenwärtig. Das sich dennoch hier und da eine schicke Melodielinie einschleicht, macht "The aftermath" nur um so sympathischer.
Was bleibt: ein Album, das jedem, der auf bösartigen Oldschoolmetal steht, die Hirnrinde braten wird und jedem Liebhaber klarer Klänge nur entgeistertes Kopfschütteln entlockt. Kontrovers, aber so muss Thrash sein.
Dezember 2007
Metal OWL - 2. Jan, 01:59