DOM DRACUL • Attack on the crucified

Black Metal
"666 drops of blood": so ein Songtitel gleich zu Anfang, das kann ja nur prima werden. Ein Drumsound aus dem Probekeller, die Klampfen klingen, als wären sie "naturverzerrt", ein Bass ist nur mit gutem Willen zu erahnen und die ganze Produktion klingt, als wäre sie Anfang der Neunziger als veraltet eingestuft worden. Kurz: das hier ist Underground. Oder auch: geil.
Der Ästhet mag nun meckern, das man heutzutage so eine Platte auch richtig fett hätte produzieren können, der Schwarzheimer mit Hang zu Rock from hell erwidert: "Und wozu?" Zumal das vom einzigen Bandmitglied 1998 ins Leben gerufene Projekt voll im Trend liegt. Weg vom orchestralen, hin zu den Wurzeln, zurück zu Stumpfheit und simplen Riffs. Hauptsache es rockt. Und DOM DRACUL macht sich in der momentanen Welle ganz gut. Stumpf, fies, aber durchaus mit Wiedererkennungscharakter fräsen sich die acht Eigenkompositionen in den Schädel und bescheren böse Träume. So muss das sein.
Die Songs gehen gut nach vorne, bisweilen rockt das ganz lecker. Dazu richtig schön mies gelaunte "Ich bin gegen alles, echt jetzt!" – Texte und fertig ist der mattschwarze Lack. Wer nicht allzu viel Wert auf eine Hochglanzproduktion legt und es lieber schwarzwurzelig mag, der kriegt hier durchaus seine Vollbedienung. Zumal mit dem abschließenden Cover von BATHORYs "You don’t move me (I don’t give a fuck)" ein knorke Schlusspunkt gesetzt wird.
Oktober 2006
Metal OWL - 2. Jan, 02:23