DORO • Warrior Soul

Power Metal/Hardrock
Erstmal muss man schon über das Coverpainting schmunzeln: den Arsch wünscht sich der laufende Meter vermutlich, aber an der Realität scheppert das dann wohl doch vorbei.
Schließlich ist Doro Pesch nu auch nicht mehr die jüngste und die Zeit hat ihre Spuren hinterlassen, was nicht unbedingt schlecht sein muss. Zu diesen Spuren gehört anscheinend auch die Erkenntnis, das Altbewährtes manchmal die 1.Wahl darstellen kann. Soll heißen, mit „Warrior Soul“ geht die Rockröhre wieder mehr back to the roots. Das wird Fans freuen und steht der Wasserstoffblondine auch am Besten zu Gesicht.
Schade nur, das „Warrior Soul“ zwar durchaus solide, aber nicht so kämpferisch daherkommt, wie der Titel erwarten ließe. Zu oft wird die Gelegenheit verschwendet mal richtig Druck und Wucht aus den Boxen zu kloppen und das Gaspedal durchzutreten wie z.B. beim treibenden „Haunted heart“, das mit mehr Biss durchaus eine Abrissbirne erster Kajüte wäre. Oder bei dem eigentlich sehr schnellen „Ungebrochen“, das mit seinem Punkaufbau und 1 Minute 37 Sekunden Spielzeit eher an eine Mischung aus SLIME und AGNOSTIC FRONT erinnert. Sehr lustig, vor allem mit dem putzigen Wechsel von Deutsch und Englisch..
A propos „Deutsch“: Frau Pesch konnte es sich mal wieder nicht verkneifen eine Ballade in ihrer Heimatsprache zu verzapfen. „In Liebe und Freundschaft“ klingt so ätzend wie der Titel befürchten lässt. Na ja.
Nicht falsch verstehen: Perlen wie „My Majesty“, der Fanhymne „You’re my family“ oder „Thunderspell“ machen „Warrior Soul“ zu einer DORO – Scheibe im oberen Qualitätsdrittel ihrer inzwischen umfangreichen Diskografie. Nur etwas mehr Wumms wäre halt wünschenswert gewesen.
März 2006
Weitere Reviews:



Metal OWL - 2. Jan, 02:35