DRY KILL LOGIC • Of vengeance and violence

Modern Metal
Wütend und voll nach vorne war der Vorgänger "The dead and dreaming", ein Brocken irgendwo zwischen Slipknot, Metallica und Nu Rock.
Und auch wenn "Of vengeance and violence" das Titelthema variierend weiterführt und DRY KILL LOGIC immer noch alles andere als handzahm sind fällt beim neuen Output sofort die gesteigerte Reife ins Auge. Die Einflüsse der Maskenkasper aus Iowa weichen nach hinten, um einem gesteigerten Interesse an Melodien und ruhigen Momenten im Stile von STAIND und Konsorten Platz zu machen.
DKL gehören zwar zu einer Sorte Bands, die den meisten "echten" Metallern ein Dorn im Auge sind, aber letzten Endes muss man ihnen zugestehen, das sie nie eine Hypeband waren und sich über die Jahre ohne Label oder Bookingagentur den Arsch abgespielt und nie aufgegeben haben. 1992 gegründet unterzeichneten sie erst 2000 einen Plattenvertrag. Ihre Erfahrungen auf der Bühne haben sich auch auf das Songwriting niedergeschlagen. Auch wenn man auf Aggressionen nicht verzichten muss, wirken die 13 Tracks abgeklärt und durchdacht. Manch einer mag angesichts eines eingängigen Songs wie "Kingdom of the blind" von kalkulierter Musikvideoscheiße sprechen, aber damit täte man der Band unrecht. Hier hat man eher das Gefühl, das vier Musiker einfach inzwischen sehr gut wissen, was ihre Fans wollen und welche Mucke funktioniert.
Mit balladesken Einwürfen garniert, steht mit "Of vengeance and violence" eine Platte in den Läden, die kein absolutes Meisterwerk ist, DRY KILL LOGIC aber gemeinsam mit einer neuen Generation von Metalbands wie TRIVIUM, SHADOWS FALL, COMMUNIC oder KILLSWITCH ENGAGE erfolgreich und bodenständig genug sein lässt, um den Metal in das nächste Jahrzehnt zu begleiten.
September 2006
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Metal OWL - 2. Jan, 02:47