FOZZY • All that remains

Modern Powermetal
Ach, ich weiß nicht. Was soll man von Fozzy halten? Soll man sie ernst nehmen oder ist es doch nur die Kaspertruppe eines gelangweilten Wrestling-Großverdieners? Ich weiß es nicht.
Gut, sich nicht ernst nehmen ist kein Verbrechen. Aber was soll man von einem Cover mit Playmobil-Skelett halten? Zumal der Rest des Albums eigentlich ziemlich smart bis ernsthaft rüberkommt. Das dritte Fozzy-Album (uargh, dieser Name...) pendelt zwischen hoher Qualität und Belanglosigkeit.
Im Gegensatz zum Vorgänger "Happenstance" verzichten die Bandköpfe Chris Jericho und Rich Ward (Stuck Mojo) erfreulicherweise auf Coverversionen, legen aber dafür eine ordentliche Portion Mainstream drauf. Tracks wie "Enemy" und "All that remains" sind catchy, aber traditionelle Metalfans werden da wohl eher die Nase rümpfen. "The Test" groovt schon nahezu NuMetalisch los, eindeutig das Werk von Ward, dessen Gitarrenspiel äusserst markant ist.
Von den Songs kann man das leider nicht behaupten. Irgendwie fehlt dem ganzen eine gerade Linie, eine echt Struktur. Dazu kommen einige extrem langweilige Nummern, die aus dem 08/15-Fach zu stammen scheinen.
Das Manko von "All that remains" ist die fehlende Eigenständigkeit und der mangelnde Mut sich endlich mal für eine Zielgruppe zu entscheiden. Vermutlich bleiben Fozzy letztendlich doch das Projekt eines Möchtegernrockers.
Januar 2005
Metal OWL - 6. Jan, 16:16