ANGRA • Aurora consurgens

Progressive Melodicmetal
"Aurora consurgens": der kryptische Titel stimmt schon mal sehr passend ein auf ANGRAs neues und sehr komplexes Werk. Aber zunächst mal gilt es eine Schrecksekunde zu überstehen. Der Opener "The course of nature" beginnt nämlich sehr ähnlich wie SEPULTURAs "Roots". Werden ANGRA gar am Ende eine NuMetal – Band? Aber noch bevor sich die Fragezeichen richtig über dem Schädel des verwirrten Hörers manifestieren können, löst sich das heavy Riff in den typischen Melodicmetal - Sound auf, wie man ihn gewohnt ist. War das am Ende ein kleiner Gruß an die brasilianischen Landsmänner?
Wie auch immer, der neueste Output der Band schließt thematisch an den Vorgänger "Temple of shadows" an ("Aurora consurgens" ist der Titel eines Buches von Thomas von Aquin, das auch der Psychologe Jung in seinen Arbeiten zitierte). Aber es gelingt ANGRA, diesmal noch eine Schippe drauf zu legen. Mehr Tempo, mehr Eingängigkeit, mehr Ideen.. also irgendwie von allem mehr. Es ist ihnen gelungen, den gesunden Mittelweg zwischen Progressivität und Songorientierung zu finden und auf dem wandeln sie mit schlafwandlerischer Sicherheit.
"Aurora consurgens" befriedigt den Techniker ebenso wie den Headbanger und Fans der Band werden sowieso 1A bedient. Einer der absoluten Höhepunkte in der Geschichte der Band, soviel ist sicher.
Oktober 2006
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Metal OWL - 6. Jan, 16:32