ANTIGAMA • Resonance

Mathgrind / Crust
Die polnische Metalszene hat es nicht besonders leicht. Langhaarige haben in unserem erzkatholischen Nachbarland immer wieder mit restriktiven Maßnahmen zu kämpfen. Um so erfreulicher, wenn es dann doch immer wieder Bands schaffen, internationale Plattenverträge zu ergattern, so dass wir hierzulande auch in den Genuss ihrer Mucke kommen. Denn was Polen an extremen Bands ausspuckt, das ist oft sehr eigen und hochklassig.
ANTIGAMA bilden da keine Ausnahme. Von punkrotzigem Crust bis vertracktem Grindcore reicht das Repertoire des Prügelkommandos. 17 Songs füllen gerade mal eine halbe Stunde, aber alles andere wäre auch des Guten zuviel. Denn in den Songs steckt einiges, neben ordentlich Wut auch nicht zu unterschätzendes musikalisches Können und interessanterweise auch Humor. Wenn zum Beispiel "Barbapapex" sich als astreine krude und knüppelfreie Freejazznummer entpuppt oder ein Song auch mal mit einen Handypiepton abrupt endet (nervigerweise mein SMS – Ton, so was bringt einen bisweilen ganz schön durcheinander).
Nur selten verirren sich ANTIGAMA ins Midtempo und dann klingen sie, als kämen sie aus New Orleans (DOWN) oder Seattle (ALICE IN CHAINS). Wer auf technisch anspruchsvolles, aber nachvollziehbares Geprügel steht, kann mit "Resonance" eine echte Perle entdecken.
Mai 2007
Metal OWL - 6. Jan, 16:38