BATTLEROAR • Age of chaos

True Epic Metal
Bemerkenswert ruhig beginnen die Griechen BATTLEROAR das Zeitalter des Chaos. Der Opener „The Wanderer“ entpuppt sich nämlich als atmosphärische Akustikklampfennummer. Dagegen ist nichts einzuwenden, aber dann will man doch mal so langsam losmoshen.
Der folgende Track “Vampire killer“ ist dann schon mehr Vollbedienung. Auf ihrem zweiten Album frönt das Quintett, wie schon auf dem zwei Lenze zählendem selbstbetiteltem Debüt, epischem Metal mit Schwertern, Blut, Drachen und so Kram, wie er seine Wurzeln in den Achtzigern hat. Das ist schön, zumal es davon nicht viele gibt, die qualitativ den Originalen das Wasser reichen können. So ganz kriegen das leider auch BATTLEROAR nicht. „Age of Chaos“ ist solide produziert, solide komponiert und arrangiert und die Musiker beherrschen ihre Instrumente auch, na ja, solide. Aber es fehlt an wirklich bemerkenswerten Akzenten. Die meiste Zeit rauschen die Songs am geneigten Hörer ziemlich vorbei. Das liegt vielleicht auch daran, das die meiste Zeit im Midtempobereich rumnudelt wird. Das ist nicht schlechtes, aber dann sollte man doch ab und zu mal das Gaspedal durchtreten (vergleiche: „dem Drachen die Sporen geben“).
Es fehlt einfach an catchy Refrains und Mitgröhlhymnen, wie sie ansatzweise mal durchschimmern. Vieles ist einfach zu langatmig. Hinzu kommt, dass Sänger Marco eindeutig an der Grenze seines Könnens arbeitet und manchmal kurz vorm Abkippen zu sein scheint. Das fördert den Genuss nicht gerade.
Was bleibt, ist ein Album, das eine Band zeigt, die mehr zu können scheint. Fans von truem Metal sollten mal reinhören, richtig vom Hocker hauen kann das aber wohl keinen.
Dezember 2005
Metal OWL - 6. Jan, 17:08