BONFIRE • Double X

Hardrock
BONFIRE sind nu auch schon zwanzig Jahre am Rumrühren und Kuschelrocksampler zumüllen. Grund genug für die Combo, ihren aktuellen Anniversery – Output auf den Namen „Double X“ zu taufen. Oh, haltet mich fest, ich kann meine Begeisterung über diese innovative Idee kaum zurückhalten.
Ja gut, ich gebe gerne zu, das BONFIRE für mich ungefähr so interessant wie ein VW Polo sind. Das ist alles ganz solide Musik, poppen kann man auch dabei, ohne sich allzu sehr ablenken zu lassen, aber irgendwie brauch ich es echt nicht. Daran wird auch „Double X“ nichts ändern. Zwar böllert der Sound recht fett aus den Boxen, aber was fehlt sind die Inhalte. 08/15- Riffs und hochaktuelle Lyrics der Marke „Day 911“ (fünf Jahre später...) oder dem dumbatzigen „Rap is crap“ (das haben schon WWF – Wrestler in den Neunzigern rumgegröhlt) können keinen Hund hinterm Ofen grillen. Echt nicht.
Die Ideen auf diesem Album kann man an einer Hand abzählen. An der Hand eines altgedienten Baumfällers mit Schüttelfieber. Warum muss man aber ausgerechnet „Cry for help“, einen Song gegen Tierquälerei mit einer launig – albernen Vocalnummer beenden? Und hidden Tracks sind auch kein Brüller mehr.
Wer BONFIRE schon immer toll fand, wird auch “Double X” mögen, zumal man sich auch wieder die unvermeidlichen Balladen eingefunden haben. Wer mit gut gemachtem Drogeriehardrock nix anfangen kann, sollte die Finger davon lassen.
Mai 2006
Metal OWL - 7. Jan, 00:58