Mittwoch, 7. Januar 2009

BREED 77 • In my blood - En mi sangre


Modern Progressivemetal


Wer die neue Scheibe von BREED 77 hört, dem wird ein Vergleich geradezu ins Auge, respektive Ohr, springen: SYSTEM OF A DOWN.

Im erstem Augenblick ist das auch nicht ganz falsch, denn die Eckpunkte liegen ähnlich: moderner Metal mit zunächst simpel erscheinendem harten Riffing, dahinter versteckt progressive Arrangements, dazu ein Songwriting, das sich auf arabische bzw. Zigeunertonleitern bezieht und mal melodischer, mal agressiver Gesang, der auch gerne mehrstimmig rüberkommt. Worin unterscheiden sich also die Gibraltesen (heißt das so?) von den Armeniern aus L.A.?

Zunächst einmal sind BREED 77 trotz mancher verrückter Einsprengsel längst nicht so abgedreht wie SOAD, sie sind nachvollziehbarer. Und der ganz ganz große Trumpf ist das Ausspielen ihrer iberischen Herkunft: so sehnsuchtsvoll und melancholisch waren selbst SYTEM nie. Dafür sind sie weniger "gefährlich" als die vermeintlichen Vorbilder.

"In my blood – En mi snagre" ist das dritte Album des Quartetts und auch wenn ich die Vorgänger nicht kenne, wage ich mal die Prognose, das hier eine meiner neuen Lieblingsbands zu finden ist. So schnell habe ich selten Zugang zu einem Album in seiner kompletten Länge gefunden, selten rotierte eine Platte ad hoc mit solcher Permanenz in meinem CD-Player. Sehnsucht, Wut, Melancholie, Melodie, Liebe, Technik, Tanzbarkeit, dazu teils spanische Texte, Flamenco-Einwürfe und ein Händchen für kompakte und großartige Songs it coolen Ideen: so muss moderner Metal klingen. Dazu der Mut zum Pop: schon seit laaanger Zeit habe ich kein Pianointro so souverän am Kitsch vorbeischrammen hören wie bei "Look at me now", das in eine ganz große Powerballade detoniert und seit PINK FLOYDs "The wall" hat man nicht mehr so einen herrlich morbiden Kinderchor gehört wie beim abschließenden "Tears", das nach meinem Geschmack auch gerne noch acht Minuten länger sein könnte.

Das ist Musik für den ganz großen Film. Das sind die Songs um seiner Liebsten einen Heiratsantrag zu machen, seinem besten Feind einen Hammer in die Visage zu jagen oder von einer Brücke zu springen. Genial!

Oktober 2006

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