BURN • Global warning

Heavy Rock
Viele Bands begehen in ihren Arrangements den generellen Denkfehler, das eine Idee besser wird, je mehr man sie auswalzt und wiederholt. Leider ist dem nur so, wenn die Idee auch wirklich klasse ist. Und dazu fehlt es, optimistisch geschätzt, neunzig Prozent der Musiker an Potential. Es ist nun mal so, das nur die wenigsten mit einem echten Talent gesegnet sind, während der durchschnittliche Mucker sein Können viel Übung und einem gewissen handwerklichem Know-how verdankt. Leider gehört zu dem Know-how in den wenigsten Fällen das Wissen um den richtigen Zeitpunkt aufzuhören.
BURN von jenseits des Ärmelkanals machen da keinen großen Unterschied. Eigentlich ist alles in Butter: ein guter Sänger, ein fetter Sound, schöne klassische Rockriffs, um die Frisur durchzuföhnen, das Feierabendbier zu köpfen und eine gute Zeit zu haben. Aber letzten Endes fehlt es dem Sixpack an dem letzten Quäntchen Eigenständigkeit und Esprit. Da ist dann immer die eine Wiederholung, die aus einem coolen Rocksong ein langatmiges Stück machen, wo oft genug der klassische Dreieinhalb – Minüter einen besseren und vor allem bleibenderen Eindruck hinterlassen hätte. Zudem könnten manche der Stücke ein bisschen mehr Drive gebrauchen.
Unterm Strich bleibt eine gute Band, die sich entscheiden muss zwischen mehr Arschtritt oder dem vermehrten Ausschöpfen der progressiven Ansätze. Oder im vielbesetzten Mittelfeld zu versumpfen.
März 2008
Metal OWL - 7. Jan, 01:16