Mittwoch, 7. Januar 2009

CENTURIONS GHOST • A sign of things to come


Doom


"A sign of things to come", solche Sätze sind nicht selten im Metal und mich lassen sie an Kinotrailer für Hollywood – Blockbuster: da verkündet ein ängstliches Gesicht, das „es“ kommt, was auch immer „es“ ist, denn wir erfahren naturgemäß in diesen Vorschauen nur einen kleinen Teil sonst müssten wir uns den Scheiß ja auch nicht mehr in voller Länge antun. Statt dessen zeigt die Ankündigung schemenhaftes: eine Bewegung, die einen gar gruseligen Geist erahnen lässt oder einen Autos zermalmenden Fuß, der klare Ansage für ein echt großes und vor allem ungemütliches Vieh ist oder die Gesichter einer Armee, die offensichtlich ganz kurz vor DER Schlacht steht. Wir sehen nur einen Teil von etwas Großem ... oder einem Rohrkrepierer. Was letztendlich auf der Leinwand erscheint wissen wir nicht. Das ist der Sinn von Trailer.

Das Debüt von CENTURIONS GHOST funktioniert so ähnlich. Der Opener "Devils diciple" stampft aus den Boxen wie ein Monster, ein räudiger Bastard aus CANDLEMASS und VENOM, aus SATYRICON und PENTAGRAM. Es ist Doom, aber er ist nicht zurückhalten zugekifft oder Hippie – mäßig, er ist rasend und rockend.

Aber es bleibt ein Trailer, denn obwohl als Album deklariert, "A sign of things to come" mit fünf Songs (plus zwei Zwischenspielen) und de facto einer halben Stunde Spielzeit nur eine Ahnung von den Möglichkeiten des 2002 formierten Quintetts geben. Aber die hat sich gewaschen! Der Rest der Scheiblette zieht im Gegensatz zur Eröffnung dann doch das Tempo Doom – gerecht nach unten. Trotzdem bleibt eine aggressive und dreckige Note, die man bei manchen Kollegen vermisst und die CENTURIONS GHOST nicht nur von der Genre – Konkurrenz abheben, sondern auch Hörer erreichen sollte, die mit Grusel- und Kiffermetal sonst nix am Hut haben. "Requiem for the haunted heart" ist ein fieser Klotz, der dir beim Moshen mit genagelten Stiefelsohlen ins Genick tritt, "Empyrean (Circle of god)" blutgrätscht mit an NEUROSIS erinnernder Größe in die Knochen, der sechste Track, ein Acht – Minuten – Klotz, ist dann so richtig richtig richtig runtergestimmter Höllenkreis der Depression, in dem auch die Pflichtzeile "ashes to ashes, dust to dust" auftaucht. "The eight deadly sin" gibt sich dann zum guten Schluss intensiv treibend.

”A sign of things to come” ist eine Ankündigung. Ob die Band auf langer Strecke wird überzeugen können bleibt abzuwarten. Dieses erste Lebenszeichen ist auf jeden Fall, trotz seiner Kompaktheit, sehr vielversprechend. CENTURIONS GHOST haben jedenfalls genug Potential, um in der Speerspitze der neuen kommenden Doom – Generation mitzuspielen.

Juni 2006

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