CRYSTAL TEARS • Choirs of immortal

Heavy Metal
Purer Heavy Metal ist eine in ihren Mitteln oftmals sehr limitierte Angelegenheit. Das macht die Mucke einerseits so unverfälscht und zuverlässig, wie wir es lieben, aber oft kommt allerdings auch die Frage auf, ob es da eigentlich noch neue Impulse und spannende Bands geben kann. Und während man noch so drüber nachdenkt, schlägt der nächste Blitz ein und fönt einem mal wieder so richtig die Matte durch, weil da Frische und Energie und „das gewisse Etwas“ sind.
Im Falle der Griechen CRYSTAL TEARS hört das gewisse Etwas auf den Namen Natasa Pandeira. Die ist nun keine verhinderte Opernsängerin, die alles mit ihren Arien zukleistert und es ist auch keine Brüllzippe, die eigentlich mal ein Kerl sein wollte. Die Frontfrau des Quartetts erinnert eher an eine Bonnie Tyler auf Hassfilm. Rauh, energetisch und die großartigen Melodien tragend ist sie eine der coolsten Metalsängerinnen, die ich bis dato vernommen habe. Streit möchte man mit ihr nicht unbedingt anfangen.
Ihre drei Mitstreiter brauchen sich dahinter aber keineswegs zu verstecken. Mit unglaublicher Power, der richtigen Portion Rohheit und einem Händchen für klasse Melodien liefert die Band ein absolut großartiges Debüt ab. Zehn Songs und 35 Minuten dauert „Choirs of immortal“ und ausnahmsweise gibt es ob dieser Kompaktheit nix zu meckern, weil es einerseits zum Oldschoolfaktor passt und anderseits jeder einzelne Song so dermaßen treffend auf den Punkt kommt, das ein Mehr sogar eher störend wirken würde. Statt dessen genießt man lieber die Vollbedienung. Als I-Tüpfelchen gibt es dann noch ein Coverartwork von MOTÖRHEADs Haus- und Hofmaler Joe Petagno.
Klasse Einstand!
Oktober 2006
Metal OWL - 7. Jan, 02:48