SHIVA • The curse of the gift

Gothic Heavyrock
Bei dem Bandnamen SHIVA habe ich schon schlimmste Esoterikkacke befürchtet, aber das skandinavische Sixpack betätigt sich eher in düster-romantischen Gefilden.
Gebaut wird die Musik rund um die Stimme von Sängerin Anette Johansson, die ihre simpel gestrickten Texte durchaus mit ordentlich Power ins Mirko trällert. Leider fällt das Songwriting eher in die Kategorie "Möchtegern". Es klingt als hätte eine Hardrock – Coverband sich irgendwann mal vorgenommen: "Komm, wir machen jetzt eigene Songs und es soll Gothic werden, damit verdienen wir ’ne Schweinekohle." Schwups, ging’s in den nächsten C&A, schwarze Lederhosen und Mäntel und Hemden kaufen. Leider reicht eine gewisse Kompetenz und ein Kursbuch nicht, um authentisch zu sein.
In ihren besten Momenten klingen SHIVA instrumental nach NIGHTWISH, wenn auch auf simplerer Ebene. Ansonsten regiert eine sehr einfache Mixtur aus Heavy Riffs und Keyboardteppichen. Nichts was wirklich schlecht wäre, nichts was nervt und manchmal bleibt durchaus ein Refrain hängen ("Curse of the gift", "A black widow"). Zudem ist die Stimme von Mrs.Johansoon wirklich eine Marke. Aber es bleibt der schale Nachgeschmack, das dies alles ein musikalisches Äquivalent zur gehäkelten Klorollenabdeckung ist. Scheiß egal, ob mit schwarzer Wolle fabriziert, gehäkelt bleibt gehäkelt. Ein bisschen mehr Natürlichkeit und mehr Besinnung auf dem Faktor Rock, dann kann da was draus werden. Aber "Course of the gift" wird in dieser Form ein paar mal gehört und verstaubt dann im CD-Regal.
Dezember 2006
Metal OWL - 3. Dez, 01:00