TRAPJAW • Virushuman

Modern Thrash/Death
Der Mensch ist ein parasitäres Wesen. Er beutet seine seine Umwelt aus und wenn er alles geplättet hat, zieht er weiter, um woanders zu plätten. Es gibt einen anderen Organismus auf diesem Planeten, der genauso handelt: den Virus.
Wieder was gelernt. Und weil der Mensch so aasig ist, sind TRAPJAW auf ihrem Langeisen „Virushuman“ so schlecht gelaunt. Das sich langsam aufbauende Intro täuscht kühlen Groove vor, dann: Cut. Vollgas. Gehämmer zwischen Thrash und Death und dazu Mareks wütende Vocals. Der menschliche Virus macht keine Gefangenen. Das Bielefelder Trio lässt keine Zweifel offen, sondern knallt dem geneigten Hörer fünfzig Minuten Hass um die Ohren.
Mit geschickt gesetzten Breaks und eingängigen Refrains sorgen TRAPJAW dafür, das trotz hohem Vollgasanteil aber keine Stumpfheit oder gar Langeweile aufkommt. Vielmehr habe ich nach dem letzten Song stets das Gefühl: „Wie, schon vorbei?“ und drücke noch mal auf PLAY.
Die Combo hat sich definitiv Mühe gegeben. Das fängt schon mit dem schicken Artwork an (das Vieh auf dem Cover erinnert an die letzten RAGE-Alben). Auch produktionstechnisch kann man nicht meckern, gelegentlich wird es aber etwas dumpf und die Drums sind sehr klar produziert, was vor allem bei der Snare Geschmackssache ist. Aber damit hatten ja auch schon die Thrashmillionäre METALLICA auf „St.Anger“ zu kämpfen.
Musikalisch erwartet den Konsumenten ein Gewitter par exellence, das durch groovende Parts und sehr coole lange Soli aufgelockert wird. Dazu noch ein paar Einspieler, fertig ist der Lack. Für alle Fans des gepflegten Nackenbruchs Pflicht.
Januar 2006
Metal OWL - 12. Dez, 02:53