PARRYZIDE • Violated humanity

Bastardthrashrockmetal
Merkt ihr was? So richtig einordnen kann ich die Mucke von PARRYZIDE nicht. Das liegt weniger an der Originalität der Mucke, sondern an einer gewissen Unentschlossenheit der Band. Räudige Rockvocals treffen auf schwere Metalriffs, die aber vom eher schlichten Drumming nicht weitergetragen werden.
15 Tracks mit einer guten Stunde Spielzeit haben die vier freundlichen Herren in Eigenregie eingezimmert. Und wie bei vielen Eigengewächsen heißt auch hier mal wieder die Faustregel: Weniger wäre mehr gewesen. Schlecht ist das Ganze nämlich beileibe nicht. Nur ist vieles noch unausgegoren, das Ganze wirkt weniger wie ein homogenes Album, sondern eher nach einer internen Bestandsaufnahme. So was sollte allerdings eher auf der Bühne passieren. Dort trennt man die Spreu vom Weizen, dort wird der Stil einer Band ausdefiniert.
"Judgement of fate" ist groovender Thrash, "Envy mob" geht rockig nach vorne, "Top dogs" ist Asirock, der an eine Mischung aus DIMPLE MINDS und ROSE TATTOO erinnert, "Fuck the system" hat Deathmetalattitüden.... Alles gut gemacht, aber letztlich inkonsequent. Den Vogel schießt dann "Die absolute Funktion" ab, das dem ganzen Wust auch noch deutsche Lyrics hinzufügt. Da der Song mit seinem einprägsamen Refrain einer der Höhepunkte des Albums und ein echter Ohrwurm ist, könnte das vielleicht die zukünftige Marschroute von PARRYZIDE darstellen. Aber einen Masterplan braucht die Band auf jeden Fall, sonst bleibt sie zu identitätslos.
Dezember 2005
Metal OWL - 18. Dez, 04:20