THE QUILL • In triumph

Rock
Einen extrem prägnanten Sänger in seinen Reihen zu haben, kann für eine Band Fluch und Segen zugleich sein. Wenn dieser dann auch noch auf Anhieb an ein prominentes Vorbild erinnert wird es ganz eng.
Bei THE QUILL gibt es kein Vertun: die Band muss sich wohl ewig den Vergleich mit SOUNDGARDEN bzw. AUDIOSLAVE gefallen lassen. Zu sehr erinnert Frontmann Magnus Ekwall an Chris Cornell. Zudem sind die musikalischen Einflüsse auch sehr ähnlich. Erdiger Rock mit BLACK SABBATH – Bezügen ist nicht gerade dazu angetan, sich von den Vergleichen frei zu schwimmen. „In Triumph“ hat das Schweden – Quartett seinen fünften Output selbstbewusst betitelt. Leider hält der Inhalt nicht, was der Name verspricht.
Im ersten Moment kann man sich durchaus in die Combo verlieben: schnörkellos und auf den Punkt kommen THE QUILL zur Sache. Identitätsstiftend ist natürlich sofort die dominante Stimme. Ekwall kann durchaus singen. Nur geht einem seine Stimme mit zunehmender Dauer echt auf die Nüsse. Schön, wenn man eine tolle Stimme hat. Neid. Scheiße nur, wenn man das als Trumpfkarte einsetzt, aber überhaupt keine Abwechslung reinbringt. Fast ständig gibt der gute Mann Vollgas, er singschreit fast die kompletten Songs durch. Und oft genug in einer Permanenz, als ginge es darum komplette Romane in einem Song unterzubringen. Um es mit Dieter Nuhr zu sagen: „Einfach mal die Fresse halten.“
So bleibt der Restband kaum Raum, um ihr kompetentes Songwriting an den Mann zu bringen. Das ist zwar wenig originell und die eine oder andere Länge schleicht sich durchaus ein, aber schlecht geht auch anders.
Manchmal fällt es schwer, so ein Urteil zu fällen, vor allem wenn man weiß, das die Band an sich echt gut ist, aber „In Triumph“ ist alles andere als ein Triumph. So braucht das kein Mensch.
März 2006
Metal OWL - 18. Dez, 17:46