QUIREBOYS • Well oiled

Rock
Seit gut 20 Jahren gibt es die Boys, die nicht mehr so ganz nach Boys aussehen. Aber trotzdem hält sich der Faltenwurf, auch musikalisch, in Grenzen.
Ich muss gestehen, mich bisher nicht allzu sehr mit dieser Band beschäftigt zu haben. Inzwischen sehe ich das als Fehler. Reifer, aber keineswegs angestaubter Rock quillt da aus den Boxen. Auch wenn der Titel "well oiled" etwas mehr Hochgeschwindigkeit verspricht: auch im überwiegenden Midtempo gehen die Quireboys geradeaus voran. Erdige Gitarren, straightes Drumming und die unverwechselbare Reibeisenstimme von Fronter Spike ergeben eine Mischung aus traditionellem Rock mit Südstaaten-Touch und Arenasounds der Marke Aerosmith.
Bisweilen erinnert das Ganze an eine weniger dreckige Version von Rose Tattoo. Wobei "weniger dreckig" nichts aussagt. Wir haben es hier zwar mit sauberen Strassenkötern zu tun, aber sauber hin oder her, wenn sie beissen, tut's trotzdem weh!
Die Produktion ist unauffällig, aber druckvoll und selbst in ruhigeren Momenten ("Too familiar") ist da kein Schmonz, da wird nix zugekleistert, sondern gerockt. Grosse Hits sucht man zwar vergeblich, aber Songs wie "What's your name" kleben auch noch Stunden später im Ohr.
Tolle Platte für die Fahrt in den Sonnenuntergang.
September 2004
Metal OWL - 18. Dez, 17:49