MASTERLAST • Mastery of self

Crossover/Industrial
Was haben Bands wie die GUANO APES, FARMER BOYS oder EMIL BULLS gemeinsam? Richtig: für ihre Musik interessiert sich keine Sau mehr, zumindest nicht in der metallischen oder alternativen Szene. Die 2002 in New York gegründeten MASTERLAST setzen allerdings genau auf das abgelutschte Feld groovigen Monsterriffcrossovers, garniert mit einem Schuss Industrial. Wie die Plattenfirma deswegen auf den Trichter kommt, das ganze mit NINE INCH NAILS (na ja), ALICE IN CHAINS (nee..), OPETH (!), MORBID ANGEL (!!) oder BENEDICTION (!!!) zu vergleichen, bleibt wohl das Geheimnis diverser Kokslines.
In den rockigeren Momenten ist “Mastery of self” nicht zuletzt dank der weiblichen Vocals an die eingangs erwähnten GUANO APES angelegt, in den Momenten mit Wumms kommen dann schon fast SLIPKNOT – Assoziationen auf, produktionstechnisch gesehen. Das donnert alles ganz gut aus den Boxen, die Songs sind kompetent arrangiert, alles ist schlüssig und flüssig, aber... es kommt gefühlte fünf Jahre zu spät. Da verwandelt sich „gut gemacht“ in „aalglatt“. Ich nenne so was ganz gerne Stadteilfestmetal, weil man im ersten Moment super dazu rumhopsen und moshen kann, sich aber spätestens beim dritten Durchlauf der CD fragt, wieso man dafür Geld ausgegeben hat. Entweder es interessiert einen gar nicht oder man hat schon eine Handvoll identischer Platten im Schrank.
Für Genrefans oder Leute, die das letzte Jahrzehnt im Dschungel von Borneo verbracht haben.
August 2006
Metal OWL - 23. Dez, 03:03