MYSTIC PROPHECY • Savage souls

Speedpowermetal
Kennt ihr das: der Name einer Band ist euch geläufig, aber aus irgendeinem Grund wollt ihr nix damit zu tun haben, weil ihr was völlig falsches mit dem Namen verbindet (was euch aber nicht klar ist)? Das nennt man dann, glaube ich, eine astreine Freudsche Fehlleistung. Und manchmal möchte man sich dafür mit Anlauf selbst in den Arsch treten. Beispiel gefällig?
Mit dem Namen MYSTIC PROPHECY habe ich bisher drittklassigen Blackmetal verbunden, frag mich nicht warum. Muss ich wohl mal irgendwas in den falschen Hals gekriegt haben. Und in solchen Momenten passiert es dann, das solche Combos völlig an mir vorüberziehen. Bis man dann mal ein Rezensionsexemplar im Briefkasten hat. Und dann heißt es: da musst du durch. Da darfst du durch! Hölle, gleich der erste Track ballert mir astreinen Powermetal im Hochgeschwindigkeitsmodus um die Ohren. Hui, geil! Und gleich darauf mit „Master of sins“ einen astreinen ANGEL DUST – Chorus.
Soviel zum Thema Vorurteile. „Savage souls“ ballert dem geneigten Hörer klassischen German Metal um die Ohren, der sich irgendwo zwischen GRAVE DIGGER, GAMMA RAY oder eben ANGEL DUST zuhause fühlt, nur das man mehr und öfter auf die Tube drückt, ohne jedoch in Gewichse der Marke DRAGONFORCE abzurutschen. Agressive Moshparts wie in „Evil empires“ lassen außerdem eine Affinität zur amerikanischen Schule erkennen, manchmal klingt auch modernes der Marke NVERMORE durch.
Mit ihrem vierten Album werden sich MYSTIC PROPHECY definitiv in der oberen Riege des traditionellen europäischen Metalpantheon positionieren können. Fetter Sound, catchy Songs, kein einziger Ausfall und der geilste Hidden Track ever machen das Ganze zu einem runden Ding. Wenn sogar ein Depp wie ich das erkennt, dann steht dem Aufstieg eigentlich nix im Wege.
Februar 2006
Metal OWL - 23. Dez, 04:31