NASHVILLE PUSSY • Get some

Rock'n'Roll
Als damals das PUSSY-Debüt „Let them eat pussy“ rauskam, war das eine Offenbarung. Fieser als HELLACOPTERS, ungezügelt wie die BACKYARD BABIES, aber nicht ganz so asig versoffen wie ANTISEEN. Eine großartige Mischung, die jede Rock’n’Rollparty ausarten ließ.
2005 ist nicht mehr allzu viel davon übrig. Für „Get some“ hat sich das Quartett den RAMONES-Produzenten Daniel Rey ins Studio geholt. Der hat der Band einen durchaus fetten, aber auch derbe underben Sound verpasst. Dazu kommt, das den Pussies anscheinend nix vernünftiges zum Thema Songwriting eingefallen ist. Nicht, das „Get some“ konsequent scheiße wäre, es ist nur so, das absolut keine Hitpotential besteht. Alle Songs sind solide, gut durcharrangiert und...gähn.
NASHVILLE PUSSY waren mal eine spannende Band, aber mit dem vorliegenden Album können sie weder den früheren Standard bestätigen, noch ihrem Sound irgendwelche neuen Aspekte zufügen. „Get some“ sind vierzig Minuten gut gemachten, aber so schon tausend Mal gehörten Rock’n’Rolls. Daran ändert die ziemlich vergurkte Ike & Tina Turner-Coverversion „Nutbush City Limits“ schon mal erst recht nichts. Komplettisten wird der Erwerb der Scheibe nicht wehtun, aber brauchen tut man das eigentlich nicht. Schade.
Dezember 2005
Metal OWL - 23. Dez, 17:16