ANGRA • Temple of shadows

Progressive Speedmetal
Eins ist schon mal klar: mit "Temple of Shadows" hat der brasilianische Fünfer einen grossen Schritt nach vorn gemacht. Vielseitig, kraftvoll, schlüssig und abwechslungsreich präsentiert sich die neue Scheibe.
Thematisch dreht sich "ToS" um eine Kreuzrittergeschichte aus dem 11.Jahrhundert. Auffällig ist, das ANGRA nicht in die Konzeptalbumfalle stolpern: anstatt die Musik der Story zwanghaft unterzuordnen funktioniert "ToS" astrein als Songalbum.
Die Mucke bewegt sich irgendwo zwischen Bands wie Helloween, Dream Theater und Stratovarius. Manchmal werden brasilianische Rythmen mit eingeflochten, die aber nicht aufgesetzt und sehr dynamisch rüberkommen. Von episch bis knackig rockend gibt es die ganze Bandbreite, die das Progmetallerherz begehrt.
Bisweilen schiessen ANGRA ein bisschen über das Ziel hinaus und ergehen sich in Bombast nah an der Kitschgrenze, aber eben nur nah.
Unterm Strich ist "Temple of Shadows" ein Pflichtkauf für alle Genrefans.
November 2004
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