AXEL RUDI PELL • Diamonds unlocked

Melodic Powermetal
Coverversionen sind bei vielen Metallern ungefähr so beliebt wie ein Pickel im Rektum oder der Besuch der Schwiegermutter am Vatertag. Umso schwerer zu ertragen sind dann für diese Fraktion gleich komplette Tribute-Platten oder Cover-Alben. Letzteres hat nun Blondmähne AXEL RUDI PELL in Angriff genommen. Ein klarer Fall von Autsch?
Dagegen sprechen zunächst mal die Fakten, das Monsieur Pell durchaus als ein Mann bekannt ist, der weiß was er tut. Und in dieser Funktion ist er schon mal Garant dafür, das "Diamonds unlocked" in Produktion und musikalischer Darbietung wie vom Meister gewohnt in der Oberklasse rangiert. Zudem hat er sich nicht die erwartbaren Standards gekrallt, sondern eine sehr persönliche und durchaus bunte Auswahl nicht nur hart rockender Vorlagen zusammengestellt. Von nachvollziehbarem wie RIOT oder KISS geht es über Basisarbeit der Marke FREE und THE WHO zu Unerwartetem wie PHIL COLLINS, MICHAEL BOLTON und U2.
Wer auf Demontagen und abseitige Variationen steht wird allerdings enttäuscht werden. Wenig wird an den Songs verändert, sie werden eher behutsam in das PELLsche Klanguniversum überführt. Das durch die geile Stimme von Sänger Johnny Gioeli (so ein Name gehört verboten!) eine Songs eine Aufwertung erfahren tröstet über mangelnden Innovationsmut locker weg. So bleibt eine Scheibe, die man sich sehr gut auf Partys geben kann, denn sie vereint einen gewohnt klasse Sound mit dem beliebten "Kenn ich doch-Effekt" – Spielchen.
November 2007
Weitere Reviews:

Metal OWL - 6. Jan, 16:49