FETOCIDE • Redefine

Deathmetal
Okay, nehmen wir mal an, du besitzt ein riesiges altes Gebäude, das abgerissen werden muss. Was tust du?
Möglichkeit A: du bestellst ein Sprengkommando, das tagelang rumbohrt, Strippen zieht und schlußendlich den verdammten Kasten mittels zig Kilo TNT in einen Schutthaufen verwandelt.
Möglichkeit B: du stapfst in eine örtliche Disse, leihst dir die dortige Anlage aus, baust das Teil vor deinem Gebäude auf legst "Redefine" ein, drehst auf 10, drückst PLAY und ballerst das Scheißteil als Staubwolke in die Strathosphäre.
FETOCIDE aus dem halbhohen Norden nehmen keine Gefangenen. Das hier ist brutaler technischer Deathmetal der Marke KATAKLYSM, DEATH oder CANNIBAL CORPSE, vertrackt, durchdacht und auf die Fresse. Atempausen werden dem Hörer nicht gegönnt, nahezu nahtlos reiht sich eine Phonattacke an die nächste und in einem Song passiert mehr als bei anderen Bands auf einem ganzen Album. Obwohl das Feld "Deathmetal" ein sehr enges ist, gelingt es FETOCIDE durch kleine Nuancen genug Akzente für einen gewissen Wiedererkennungswert zu setzen.
Ein einziger Wehmutstropfen ist dabei: obwohl "Redefine" gut produziert aus den Boxen ballert, kackt der Sound in die unterste Lautstärke ab, sobald eine Gitarren - Bridge nur auf dem linken Kanal gespielt wird (a la MACHINE HEAD). Das passiert zwar nur an zwei, drei Stellen auf der Platte, bringt einen aber einerseits beim Moshen aus dem Takt und andererseits verwundert es halt, weil die Kiste sonst 1A gepackt ist, auch beim coolen Artwork.
Deathmetalfans sollten auf jeden Fall mal reinhören, weil: Geiles Teil, das!
Mai 2006
Metal OWL - 6. Jan, 16:02