STORMLORD • Mare nostrum

Epic Black Metal
Irgendwie komisch: sowohl im hohen Norden als auch im Süden hat man den Hang zu opernhaftem Metal und Breitwandsounds. Und wo im Norden NIGHTWISH trällern und im Süden RHAPSODY Heldengesänge schmettern, da ballern einerseits DIMMU BORGIR ihre düsteren Visionen ins Publikum und in Italien eben STORMLORD.
Bisher hatte die Combo gänzlich auf meiner Landkarte gefehlt, was vermutlich nicht zuletzt am Namen lag. Wie auch immer, mit "Mare nostrum" liegt nun das vierte Album der seit bereits 17 Jahren tätigen Band vor. Der Vergleich mit DIMMU BORGIR liegt auf der Hand: Black Metal als Basis, aber nicht als Maß aller Dinge, garniert mit reichlich Keyboards, epischen Arrangements und hier und da Frauengesang. "Würg", spricht da der Purist und könnte damit durchaus recht haben. Aber Puristen neigen nun mal zur Verbissenheit und bauen sich einen Lachkeller unters Haus. Also: Klappe halten, Spießer!
Denn Laune macht diese Mucke auf jeden Fall. Seien wir ehrlich: auch wenn man es nicht abkann, die Mucke solcher Bands wie obengenannte NIGHTWISH und RHAPSODY ist an sich ja nicht schlecht. Sie geht einem nur schnell auf den Zeiger. Da ist eine Band wie STORMLORD, die das Ganze in die bösartige dunkle Schiene transferiert sehr recht. Zumal "Mare nostrum" trotz aller Schichten längst nicht so überladen rüberkommt wie bei so manchen Kollegen. Und Songs wie der eröffnende Titeltrack, ein majestätischer Brocken von über acht Minuten brauchen halt die entsprechende Untermalung.
Insofern sollten auch Keyboard-und-Chöre-Hasser hier mal ein Ohr riskieren.
Mai 2008
Metal OWL - 9. Dez, 14:30