SLAVE TO MISERY • Technical paradise

Progressive Thrash
Schon fast eine Coole-Sau-Aktion, gleich mit einem instrumentalen Song anzufangen. Das mag diejenigen abschrecken, die mit Prog so gar nix anfangen können. Aber erst mal langsam mit den jungen Pferden.
Es gibt zwei Arten von Prog-Bands:
- diejenigen, die sich in ewig langen Wichsorgien auf ihren Instrumenten ausleben
- und solche, die technische Finesse mit rockenden Songs verbinden.
Zu letzteren gehören Slave to Misery. Primär verfolgen die Songs von Technical Paradise einen eindeutig thrashigen Faden, der relativ unaufdringlich mit Feinheiten ausgestattet wird. Dazu rockt das Ganze auch noch sehr schön.
Einen hohen Identifikationsfaktor hat vor allem der Gesang von Fronter Dennis, der schwer an Ville Laihiala von SENTENCED erinnert. Das gibt dem ganzen eine sehr eigene Note.
Leider können die einzelnen Songs nicht mit einem großartigen Ohrwurmcharakter aufwarten. Auch nach mehrmaligem Hören bleibt kaum ein Riff hängen. Andererseits macht es Spass, sich das sehr solide produzierte Album komplett anzuhören, was vielleicht auch eher im Sinne der Erfinder ist.
Wer auf eine technisch einwandfreie Mischung aus THRESHOLD und SENTENCED steht sollte definitiv zugreifen.
November 2004
Metal OWL - 3. Dez, 01:02